Wem gehört die Stadt Jerusalem?

Jerusalem EmblemDie Muslime beanspruchen heute Jerusalem als ihre drittwichtigste „Heilige Stätte“ und benutzen für diese Ansprüche die sogenannten „Palästinenser“, die dieses „Erbe“ im Namen des Islams antreten sollen. Die Araber berufen sich auf ein „historisches, arabisches Jerusalem“. Wie aber sieht es mit diesen Ansprüchen in Wirklichkeit aus? Ich schließe mich als erstes dem berühmten Ausspruch Winston Churchills an: Lasst den Juden Jerusalem, denn sie haben es berühmt gemacht.

Von Zahal:

Gehen wir chronologisch vor

Für antike griechische und römische, und andere Autoren war Jerusalem definitiv eine jüdische Stadt. Dazu gibt es mehr als zwanzig unterschiedlichen Quellen, die aus der Zeit vom dritten Jahrhundert vor der Zeitenwende/Zeitrechnung bis ins dritte Jahrhundert nach der Zeitenwende/Zeitrechnung stammen und in der umfassenden Anthologie „Greek and Latin Authors on Jews and Judaism“ (Griechische und lateinische Autoren über Juden und Judentum) des verstorbenen Professors Menahem Stern zu finden sind. Eine Untersuchung dieser Texte gibt die einstimmige Übereinstimmung, dass Jerusalem Kraft der Tatsache, dass seine Einwohner Juden waren, weil es von Juden gegründet wurde und der Tempel, der in Jerusalem stand, das Zentrum der jüdischen Religion war, jüdisch war. Es ist bemerkenswert, dass trotz der von Autoren wie Manetho, Apion, Tacitus und Juvenal zum Ausdruck gebrachten negativen Ansichten über Juden und das Judentum die jüdische Identität Jerusalems nie strittig war. Dieser Standpunkt blieb auch unter den Byzantiner (326 – 614 n. Chr.) und später die Perser (614 – 638 n. Chr.) unstrittig.

All diese antiken Texte widerlegen daher die neuen Versuche von Muslime und anderen durch Erfindungen und Lügen die historische Verbindung des jüdischen Volkes zu Jerusalem und die Verortung des Tempels in Jerusalem zu leugnen.

Jüdisches Leben in JerusalemDie jüdische Verbindung zu Jerusalem ist also eine alte und kraftvolle. Die Hebräer machten Jerusalem vor über 3000 Jahren zu einer heiligen Stadt und während all der Zeit, die seitdem vergangen ist, hielten Juden/Hebräer/Israelis an ihr fest. Zusätzlich hat Jerusalem eine herausragende geschichtliche Rolle als der einzigen Hauptstadt eines jüdischen Staates; und sie ist die einzige Stadt mit einer jüdischen Mehrheit der Bewohner während der gesamten letzten Jahrhunderte:

,,Obwohl wir die Gewohnheit haben Jerusalem als eine muslimische Stadt zu betrachten, stellen die Muslime tatsächlich nicht mehr als ein Drittel der Einwohnerschaft dar.“

Jeruslam

Wer schrieb dies? Ein Jude? Ein Israeli nach 1967, gar Teddy Kollek? Nein! Dr. John Kitto sagte dies in seinem Buch Modern Jerusalem. Wann? 1847. Also bestand schon vor 163 Jahren zwei Drittel der Einwohner Jerusalems aus Nichtmoslems. 1869 schrieb Rev. Andrew Thomson in seinem Reisebericht In The Holy Land:

,,Während die Mohammedaner die Herren sind, stellen die Juden die unbestreitbare Mehrzahl dar . . . fast 8.000.”

Bitte seht es als Historie und Geschichte an, auch wenn die Religionen hier ein große Rolle spielen, die heutigen Hebräer, sprich Juden sind oft säkulär, aber es gehört einfach zu der Tradition und Vergangenheit.

Muslime und Jerusalem

alqudsWie aber sieht es mit den Muslimen – in Neusprech Palästinensern aus? Wo passt Jerusalem in den Islam und die muslimische Geschichte hinein? Es ist nicht der Ort, in dessen Richtung sie beten, Jerusalem wird in ihren Gebeten nicht ein einziges Mal erwähnt und ist mit keinem irdischen Ereignis in Mohammeds Leben verbunden. Die Stadt diente nie als Hauptstadt eines selbstständigen muslimischen Staates und wurde nie ein kulturelles oder Zentrum der Gelehrten. Wenig Politisches wurde von Muslimen hier begonnen. Ein Vergleich macht diesen Punkt besonders deutlich: Jerusalem taucht in der jüdischen Bibel 699-mal auf und Zion (das normalerweise Jerusalem meint, manchmal auch das ganze Land Israel) 154-mal, insgesamt also 823-mal. Die christliche Bibel erwähnt Jerusalem 154-mal und Zion 7-mal. Der Kolumnist Moshe Kohn notiert, dass im Gegensatz dazu Jerusalem und Zion im Koran so regelmäßig erwähnt werden „wie im hinduistischen Bhagavad-Gita, dem taoistischen Tao-Te Ching, dem buddhistischen Dhamapada und dem zoroastrischen Zend Avesta“ – mit anderen Wort, nicht ein einziges Mal.

al_quds_jeanWenn die Stadt offensichtlich derart geringe religiöse Bedeutung hat, warum ragt sie für Muslime derart hoch auf, bis zu dem Punkt, dass muslimischer Zionismus in der ganzen Welt zu entstehen scheint? Warum gehen palästinensische Demonstranten auf die Straßen und rufen: „Wir werden unser Blut und unsere Seelen für dich, Jerusalem, opfern“? Und warum schreien ihre Verwandten in Jordanien: „Wir opfern unser Blut und unsere Seele für Al Aksa“? Warum ruft König Fahd von Saudi Arabien alle muslimischen Staaten auf, „die heilige Stadt, die allen Muslimen der Welt gehört“, zu beschützen? Warum stellten zwei Umfragen unter amerikanischen Muslimen fest, dass Jerusalem ihr dringendstes außenpolitisches Problem ist?

Der Grund ist Politik

Ein geschichtlicher Überblick zeigt, dass das Format der Stadt und die sie umgebenden Gefühle für Muslime unvermeidlich steigen, wenn Jerusalem politische Bedeutung hat. Umgekehrt, wenn der Nutzen Jerusalems ausklingt, geschieht dies auch mit dem Status und der Leidenschaft ihr gegenüber. Dieses Muster tauchte erstmals während der Lebenszeit des Propheten Mohammed im frühen siebenten Jahrhundert auf. Seitdem wiederholte es sich bei fünf Gelegenheiten: im späten siebenten Jahrhundert, während des Kampfs gegen die Kreuzfahrer im zwölften Jahrhundert, während der Kreuzzüge des dreizehnten Jahrhunderts, während der Zeit der Britischen Verwaltung (1917-48) und seit Israel die Stadt 1967 nahm. Die Beständigkeit, die in einer derart langen Zeitspanne erscheint, liefert eine wichtige Sichtweise auf die gegenwärtige Auseinandersetzung.

Diese Episoden sind das Grundmodell, das sich viele Male über die nachfolgenden Jahrhunderte hinweg wiederholte: Muslime ergreift religiöses Interesse an Jerusalem wegen drängender zeitlich begrenzter Interessen. Wenn diese Interessen dann erlischt, geschieht dasselbe mit der Konzentration auf Jerusalem und der Rang der Stadt verringert sich stark und wird nicht zum letzten Mal, wenn in muslimischer Hand, ein Ort des Stillstands, der Verwahrlosung und des Verfalls.


I. Der Prophet Mohammed (P.S.B.U.H) (Daniel Pipes)

Nach Quellen der arabischen Literatur floh Mohammed 622 n.Chr. aus seiner Heimatstadt Mekka nach Medina, einer Stadt mit einem bedeutenden jüdischen Bevölkerungsanteil. Bei seiner Ankunft in Medina, wenn nicht kurz vorher, übernahm der Koran einige Praktiken, die den Juden gegenüber freundlich waren: ein dem Yom Kippur ähnliches Fest, einen den Synagogen ähnelnden Gebetsort, die Erlaubnis koscheres Essen zu sich zu nehmen und die Erlaubnis jüdische Frauen zu heiraten. Am wichtigsten: der Koran verwarf die vor-islamische Praxis der Mekkaner zur Kaaba zu beten, das kleine Steingefüge im Zentrum der Hauptmoschee in Mekka. Statt dessen übernahm er die jüdische Sitte sich während des Gebets in Richtung des Tempelbergs in Jerusalem zu wenden. (Tatsächlich erwähnt der Koran die Richtung nur als „Syrien“, andere Informationen machen klar, dass Jerusalem gemeint ist.)

Diese erste Qibla (Gebetsrichtung) des Islam dauerte nicht lang. Die Juden kritisierten den neuen Glauben und lehnten die freundschaftlichen islamischen Gesten ab; nicht viel später brach der Koran mit ihnen, vermutlich im Frühjahr 624. Die Erklärung dieses Wechsels erscheint in einem koranischen Vers, der die Gläubigen anweist nicht länger nach Syrien zu beten, sondern statt dessen nach Mekka. Die Passage (Sure 2,142-152) beginnt mit der Vorwegnahme von Fragen über diesen abrupten Wechsel:
Die Toren unter dem Volk werden sprechen: „Was hat sie (die Muslime) abwendig gemacht von ihrer Qibla, die sie befolgten?“ Allah gibt die Antwort:

„Und Wir setzten die Qibla, die du befolgt hast, nur ein, damit Wir den, der dem Gesandten (Mohammed) folgt, unterscheiden möchten von dem, der sich auf seinen Fersen umdreht.“

Mit anderen Worten: die neue Qibla diente als Mittel der Unterscheidung zwischen Muslimen und Juden.“ Von nun an würde Mekka die Richtung des Gebets sein:

„Sicherlich werden Wir dann dich nach der Qibla kehren lassen, die dir gefällt. So wende dein Antlitz gegen die Heilige Moschee; und wo immer ihr seid, wendet euer Antlitz gegen sie.“

Der Koran wiederholt den Punkt, nicht länger auf die Juden zu achten:

„Und brächtest du denen, welchen die Schrift gegeben ward, auch jegliches Zeichen, sie würden nie deiner Qibla folgen.“

Muslime akzeptierten in der Folge die implizierte koranische Erklärung, dass die Übernahme Jerusalems als Qibla ein taktischer Zug war, um jüdische Konvertiten zu gewinnen. „Er wählte das Heilige Haus in Jerusalem, damit das Volk des Buches [d.h. die Juden] gewonnen werden könnten“, notiert At-Tabari, ein früher muslimischer Kommentator des Korans. Moderne Historiker stimmen dem zu: W. Montgomery Watt, ein führender Biograph Mohammeds, interpretiert die „weit reichenden Zugeständnisse des Propheten gegenüber den jüdischen Gefühlen“ im Licht zweier Motive, von denen eines „der Wunsch nach Ausgleich mit den Juden“ war. Was danach mit den Juden geschah, ist wohl niemanden unbekannt.

Nachdem der Koran Jerusalem verwarf, taten die Muslime das Gleiche: Die erste Beschreibung der Stadt unter muslimischer Herrschaft stammt von einem Besuch des Bischofs Arculf, einem gallischen Pilger aus dem Jahr 680, der berichtete, dass er „ein längliches Gebetshaus sah, das sie [die Muslime] mit aufrechten Flächen und großen Balken auf einigen Ruinenresten zusammenschusterten“. Es gab demnach 680 noch keine Al Aqsa Moschee und auch keinen Felsendom, der angeblich Mohammed mit seinen Pferd auf einer Nachtreise zur der „weitesten Moschee“ befördert haben soll und sein Pferd an der Westmauer festgemacht haben soll, diese Geschichte ist in die Reihe der Fabeln einzuordnen.

Die Höllenfahrt Mahumets

met_mohammedDer Koran erzählt in Sure 17 unter der Überschrift „die Nachtfahrt“, wie Allah „seinen Diener des Nachts entführte von der heiligen Moschee zur fernsten Moschee, deren Umgebung wir gesegnet haben“ (Sure 17,1) [Die „heilige Moschee“ ist die Kaaba in Mekka]. Die „fernste Moschee“ – arabisch „Al-Aqsa“ – bezeichnet nach islamischer Tradition das Gebäude am Südrand des Jerusalemer Tempelbergs, das heute noch verdächtig der baulichen Gestalt einer byzantinischen Basilika gleicht und tatsächlich 711 mit der Entweihung der auf dem Tempelberg befindlichen Basilika Santa Maria zur al-Aqsa-Moschee (die „entfernteste“) durch Abd el-Wahd umfunktioniert wurde. Heute gilt diese Moschee als drittwichtigste im Islam, weil laut dieser Fabel Muhammad dort auf seiner „himmlischen Reise“ gebetet habe, obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon 79 Jahre in Medina begraben war. Diese prächtige Kirche war einst von Kaiser Justinian (527-565) erbaut worden. Für den Islam bedeutet die Umwandlung einer berühmten Kirche/Synagoge zugleich immer auch Sieg über das Judentum/Christentum. Und Legendenbildungen sind in dieser Ideologie wichtiger als historische Tatsachen.

Am 17. Rabi Al-Awwal im Jahr vor der Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina – mit dem die islamische Zeitrechnung beginnt – soll also der Gründer des Islam von Mekka nach Jerusalem geritten sein – eine Entfernung von immerhin 1.240 Kilometer.
Schon damals, als Mohammed seinen Landsleuten von seiner Nachtreise erzählte, kam das den Zuhörern unglaubwürdig vor. „Dies ist nun wirklich unmöglich!“, meinten sie, „Die Karawane braucht einen Monat von Mekka nach Syrien und wieder einen Monat für den Rückweg. Wie will dieser Mohammed beides in einer Nacht tun!“ Doch Al-Buraq war ein Wundertier. Die islamische Überlieferung weiß: „An den Schenkeln hatte es zwei Flügel, mit denen es seine Hinterbeine vorantrieb.“ So konnte das weiße Reittier, „halb Maultier halb Esel“, seinen Huf bei jedem Schritt so weit setzen, wie sein Blick reicht.

An der Westmauer des Haram A-Scharif hat Mohammed dann, wie gesagt, seinen strahlend weißen Maultier-Esel Al-Buraq festgebunden – weshalb die „Klagemauer“ bis heute von Muslimen „Al-Buraq“ genannt wird. Begleitet von Dschibril, der traditionell mit dem Engel Gabriel identifiziert wird, wurde Mohammed in Jerusalem von seinen Prophetenvorgängern Abraham, Moses und Jesus, keine Muslime, sondern Juden)  – arabisch „Ibrahim“, „Musa“ und „Isa“ – empfangen. Als ihr Vorbeter soll er dann an traditionsreicher Stätte mit ihnen gebetet haben.

Die Kinder Israel

Eher peinlich für den heutigen Konflikt um Jerusalem ist die Tatsache, dass die 17. Sure nicht nur die Bezeichnung „Die Nachtfahrt“ trägt, sondern in manchen Koran-Ausgaben unter der Überschrift „Die Kinder Israel“ steht. In den Abschnitten 103 und 104 erzählt der Koran, wie der Pharao die Kinder Israel „aus dem Land verscheuchen“ wollte. „Da ließen wir ihn und alle, die mit ihm waren, ertrinken“, fährt der „heilige“ islamische Text fort: „Und nachdem er nicht mehr da war, sagten wir zu den Kindern Israels: ‚Nehmt nun im Land Wohnung! Wenn dann das Versprechen mit dem Jenseits in Erfüllung geht, bringen wir euch alle miteinander herbei.“ Einige wenige populäre, „islamische Zionisten“ berufen sich auf diesen Text, um zu beweisen, dass auch der Koran das Recht der Juden auf das Land Israel bestätigt.

„Also, historisch gesehen, war Mohammed gar nie in Jerusalem“. Auch die spätere Frau des Propheten, Aischa, wusste vor Jahrhunderten: „Der Körper des Propheten wurde in jener Nacht nicht vermisst, sondern Allah ließ nur seinen Geist die Nachtreise machen.“

II. Die Omajjaden

UmayyadDie zweite Runde des Interesses an Jerusalem fand während der Regierung der in Damaskus herrschenden Omajjaden-Dynastie (661-750) statt. Ein abtrünniger Führer in Mekka, Abdullah ben az-Zubayr begann 680 eine Revolte gegen die Omajjaden, die bis zu seinem Tod im Jahr 692 andauerte; während sie gegen ihn kämpften, versuchten die Omajjaden-Herrscher die Bedeutung Syriens, gemeint war Jerusalem, auf Kosten Arabiens zu erhöhen (und vielleicht auch dadurch eine Armee gegen das byzantinische Reich aufzubauen). Sie unternahmen einige Schritte Damaskus zu heiligen, aber meistens beinhaltete ihre Kampagne das was Amikam Elad von der Hebräischen Universität eine „enorme“ Anstrengung „zur Verherrlichung und Verklärung“ Jerusalems nennt. Sie könnten sogar gehofft haben, sie Mekka gleich zu stellen.

FelsendomDer erste Omajjaden-Herrscher, Muawiya, wählte daher Jerusalem als den Ort, wo er zum Kalifat aufstieg; er und seine Nachfolger beschäftigten sich mit einem Bau-Programm (religiöse Gebäude, einen Palast und Straßen) in der Stadt. Die Omajjaden hatten vermutlich Pläne Jerusalem zu ihrer politischen und Verwaltungs-Hauptstadt zu machen; aber Jerusalem ist in erster Linie eine Stadt des Glaubens und wie der israelische Forscher Yitzak Hasson erklärt, das „Omajjaden-Regime war daran interessiert, ihrer Hochburg und dem Zentrum eine islamische Aura zuzuschreiben“. Aus diesem Grund baute der Omajjaden-Kalif 688 – 691 den ersten islamischen Großbau, den Felsendom, genau auf der Stelle des jüdischen Tempels. Dieses Gebäude ist nicht nur das erste monumentale „heilige“ Gebäude des Islam, sondern auch das einzige, das heute immer noch in seiner Originalform steht.

Der nächste Schritt der Omajjaden war subtil und komplex und bedarf einer Pause, um nochmals die Passage aus dem Koran (Sure 17,1) zu betrachten, die die nächtliche Reise des Propheten Mohammed zum Himmel (isra‘) beschreibt:

„Preis Ihm, Der bei Nacht Seinen Diener hinwegführte von der Heiligen Moschee zu der Fernen Moschee. (Subhana allathina asra bi-‚abdihi laylatan min a-masjidi al-harami ila al-masjidi al-aqsa.)“

Als dieser koranischer Vers erstmals um 621 offenbart wurde, gab es in Mekka bereits einen Ort, der „Heilige Moschee“ genannt wurde. Hingegen war die „ferne Moschee“ eine Redewendung, kein Ort. Einige der frühen Muslime verstanden sie als metaphorisch oder einen Ort im Himmel. Und wenn die „ferne Moschee“ auf der Erde existierte, wäre Palästina aus vielen Gründen ein sehr unwahrscheinlicher Platz dafür gewesen.

An anderen Stellen im Koran (Sure 30,1) wird Palästina das „Land nahebei“ (adna al-ard) genannt. Palästina war noch nicht von den Moslems erobert und hatte keine einzige Moschee. Die „ferne Moschee“ wurde offensichtlich mit Orten innerhalb Arabiens identifiziert: entweder Medina oder eine Stadt namens Jirana, etwas 32km vor Mekka, die der Prophet 630 n.Chr. besuchte.

Die frühesten muslimischen Darstellungen Jerusalems, wie die Beschreibung des berichteten Besuchs von Kalif Omar in der Stadt, nachdem der muslimischen Eroberung 638, sprechen nirgendwo vom Tempelberg als der „fernen Moschee“ des Koran.
Die koranischen Inschriften, die einen 240 Meter langen Zierstreifen im Felsendom bilden, enthalten nicht Sure 17,1 und die Geschichte der Nächtlichen Reise, was nahe legt, dass die Idee Jerusalem sei der Ausgangspunkt der Nachtreise, im Jahre 692 n.Chr. noch nicht etabliert war. (Tatsächlich stammen die ältesten noch bestehenden Inschriften von Sure 17,1 in Jerusalem aus dem elften Jahrhundert.)

Mohammed ibn al-Hanafiya (638-700), ein naher Verwandter des Propheten Mohammed, wird damit zitiert, dass er die Ansicht verunglimpft, dass der Prophet jemals einen Fuß auf den Felsen in Jerusalem gesetzt habe; „diese verdammten Syrer“, womit er die Omajjaden meint, „tun so, als ob Allah Seinen Fuß auf den Felsen in Jerusalem setzte, obwohl [nur] eine Person jemals den Felsen betrat, nämlich Abraham.“

Um das Prestige ihrer Herrschaftsgebiete aufzuwerten, taten die Omajjaden dann 715 etwas sehr Kluges: Sie bauten eine zweite Moschee in Jerusalem, wieder auf dem Tempelberg und nannten diese die Ferne Moschee (al-masjid al-aqsa, Al Aqsa-Moschee). Damit gaben sie der Stadt rückwirkend eine Rolle in Mohammeds Leben. Diese Verbindung von Jerusalem mit al-masjid al-aqsa passt in eine weit verbreitete muslimische Tendenz Orte mit Namen zu identifizieren, die im Koran zu finden sind. Wann immer der Koran einen Namen zu einem Ereignis angibt, wurden Geschichten erfunden, um den Eindruck zu geben, dass irgendwie, irgendwo, irgendwer wusste, worum es sich handelte.“

Gegen alle Logik (wie kann eine Mosche, die fast ein Jahrhundert nach dem Erhalt der Koran gebaut wurde, belegen, was der Koran aussagt?) gab der Bau einer tatsächlichen Al Aqsa-Moschee, wie der palästinensische Historiker A.L. Tibawi schreibt, „dem im Koran gebrauchten symbolischen Namen Realität“. Dies hatte auch den überaus wichtigen Effekt, dass Jerusalem post hoc in den Koran eingefügt wurde, womit es eine zentralere Rolle im Islam bekam. Das ergab auch noch andere Veränderungen. Verschiedene Koran-Verse wurden neu interpretiert, um sich auf diese Stadt zu beziehen. Jerusalem wurde mit der Zeit als der Ort des Endgerichts angesehen, übrigens nicht unähnlich der Offenbarungen im Christentum.

Die Omajjaden verwarfen den unreligiösen Namen der Römer für die Stadt, Aelia Capitolina (in Arabisch: Iliya) und ersetzten ihn mit Namen jüdischer Art, entweder Al-Quds (Die Heilige) oder Bayt al-Maqdis (Der Tempel). Sie finanzierten eine Literaturform, die die „Tugenden Jerusalems“ priesen, ein Genre, das ein Autor „zionistisch“ zu nennen versucht ist. Berichte über freundliche Aussagen oder Taten des Propheten (auf Arabisch: Hadithe, oft als „Traditionen“ übersetzt) gegenüber Jerusalem kamen zu dieser Zeit auf, einige stellten die Stadt Mekka gleich. Es gab sogar einen Versuch, die Pilgerreise (Hadsch) von Mekka nach Jerusalem zu verlegen.
Forscher stimmen darin überein, dass die Motivation der Omajjaden eine muslimische Präsenz in der heiligen Stadt zu behaupten, einem streng nutzbringendem Zweck diente. Der irakische Historiker Abdul Aziz Duri sieht „politische Gründe“ hinter den Taten. Hasson stimmt damit überein:

„Der Bau des Felsendoms und der Al Aqsa-Moschee, die von den Omajjaden eingeführten Rituale auf dem Tempelberg und die Ausbreitung von islamisch orientierten Traditionen bezüglich der Heiligkeit der Stätte, deuten alle auf die politischen Motive, die der Verherrlichung Jerusalems zugrunde liegen.“ Auf diese Weise führte ein politisch inspiriertes Bauprogramm der Omajjaden zur islamischen Heiligung Jerusalems.

Die Abassiden-Herrschaft

Abbasids_Dynasty_750_-_1258_(AD)Dann, mit dem Untergang der Omajjaden im Jahr 750 und dem Umzug der Kalifen-Hauptstadt nach Bagdad „wurde die Begünstigung durch die Herrscher vernachlässigbar“ und Jerusalem verfiel beinahe in Vergessenheit. In den folgenden dreieinhalb Jahrhunderten verloren die Bücher, die diese Stadt priesen, an Gunst und der Bau prächtiger Gebäude fand nicht nur ein Ende, sondern die bestehenden verfielen (die Kuppel über dem Felsendom fiel 1016 zusammen). Das Gold wurde von der Kuppel abgetragen, um Reparaturarbeiten an Al Aqsa zu bezahlen. Die Stadtmauern fielen ein. Schlimmer noch, die Regenten der neuen Dynastie bluteten Jerusalem und das Land umher durch das aus, was F. E. Peters von der New York University „ihre Habgier und ihre nachlässige Gleichgültigkeit“ nennt. Die Stadt verfiel bis zum Zustand eines wüsten Durcheinanders. „Es gibt wenig Gelehrte und zahlreiche Juden und Christen“, beklagt ein Jerusalemer Muslim im zehnten Jahrhundert. Nur Mystiker besuchen weiterhin die Stadt.

In einer typischen Darstellung beschreibt ein anderer Autor des zehnten Jahrhunderts die Stadt als „eine an Ramle angebundene Provinzstadt“ – ein Hinweis auf die winzige, unbedeutende Stadt, die als Palästinas Verwaltungszentrum dient. Elad charakterisiert Jerusalem in den ersten Jahrhunderten der muslimischen Herrschaft als „eine abseits liegende Stadt von minderer Bedeutung.“ Der große Historiker S. D. Goitein merkt an, dass das geographische Wörterbuch von al-Yaqut Basra 170-mal nennt, Damaskus 100-mal und Jerusalem nur einmal – und dieses eine Mal nur beiläufig. Er folgert hieraus und aus anderen Belegen, dass in den ersten sechs Jahrhunderten muslimischer Herrschaft „Jerusalem meist das Leben einer abseitigen Provinzstadt lebte, ausgeliefert den übermäßigen Abgaben an die habgierigen Beamten und wichtigen Persönlichkeiten, oft auch noch den Leiden durch die aufrührerischen Fellachen (Bauern) oder Nomaden.“

Bis zum frühen zehnten Jahrhundert, merkt Peters an, hatte die muslimische Beherrschung Jerusalems eine „beinahe beliebige“ Qualität ohne „besondere politische Bedeutung“. So auch später: Al-Ghazali, der manchmal der „Thomas von Aquin des Islam“ genannt wird. Er besuchte Jerusalem 1096, erwähnt aber nicht ein einziges Mal die Kreuzfahrer, die dorthin unterwegs waren.

III. Die frühen Kreuzzüge

kreuzzuegeDie Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer im Jahr 1099 weckte anfangs eine schwache muslimische Antwort. Die Franken erregten nicht gerade viel Aufregung, in von Kreuzfahrern besetzten Städten geschriebene arabische Literatur neigte dazu, diese nicht einmal zu erwähnen. Daher „fielen die Aufrufe zum Jihad zuerst auf taube Ohren“, schreibt Robert Irwin, ehemals an der Universität von St. Andrews in Schottland. Emmanuel Sivan von der Hebräischen Universität fügt an, dass „man keinen Schick oder ein Gefühl religiösen Verlustes und Erniedrigung entdeckt“.

Erst, als der Versuch Jerusalem zurück zu erobern um 1150 ernster wurde, versuchten muslimische Führer Jihad – Empfindungen zu wecken, indem die Emotionen zu Jerusalem gesteigert wurden. Ihre ihnen zur Verfügung stehenden Mittel (Hadithen, „Jerusalems Tugend“ – Bücher, Gedichte) nutzend, betonten die Propagandisten die Heiligkeit Jerusalems und die Dringlichkeit ihrer Rückkehr unter muslimische Herrschaft. Neu geprägte Hadithen machten Jerusalem immer entscheidender für den islamischen Glauben; einer legte dem Propheten Mohammed Worte in dem Mund, die sagten, dass nach seinem Tod der Fall Jerusalems an die Ungläubigen die zweitgrößte Katastrophe des Islam ist.

Während nicht ein einziger Band „Jerusalems Tugenden“ in der Zeit von 1100 – 1150 erschien, kamen sehr viele im folgenden halben Jahrhundert heraus. In den 60-er Jahren des 12. Jahrhunderts notiert Sivan, dass „Al-Quds-Propaganda erblühte“; und als Saladin (Salah ad-Din) die Muslime 1187 zum Sieg über Jerusalem führte, „erlangte die Propaganda-Kampagne ihren Höhepunkt“. In einem Brief an seinen Kreuzfahrer-Gegner schrieb Saladin, dass die Stadt „für uns genauso ist wie für euch. Sie ist für uns sogar wichtiger“.

Der Schein der Rückeroberung blieb mehrere Jahrzehnte danach hell; z.B. unternahmen die Nachfahren Saladins (bekannt als die Ajjubiden-Dynastie, die bis 1250 herrschte) in Jerusalem ein großes Bau- und Wiederherstellungs-Programm, durch das sie die Stadt mit einem muslimischen Charakter versahen. Bis dahin hatte das islamische Jerusalem lediglich aus den Heiligtümern auf dem Tempelberg; nun wurden zum ersten Mal besondere islamische Gebäude (Sufi-Versammlungen, Schulen) in der sie umgebenden Stadt gebaut. Auch war es zu dieser Zeit, wie Oleg Grabar aus Princetons Insititute for Advanced Study feststellt, dass der Felsendom als die genaue Stelle angesehen wurde, an der Mohammeds Himmelfahrt (mi’raj) während der Nachtreise statt fand: Wenn die „ferne Moschee“ in Jerusalem ist, dann fanden Mohammeds Nachtreise und seine folgender Besuch im Himmel logischerweise auf dem Tempelberg statt – genau auf demselben Felsen, von dem geglaubt wird, dass Jesus in den Himmel auffuhr.

IV. Die Ajjubiden 1187 – 1250

Ayyubid_Dynasty_1171_-_1246(AD)Aber nachdem es wieder sicher in muslimischer Hand war, ließ das Interesse an Jerusalem nach; „die einfache Tatsache kam bald auf, dass Al Quds nicht bedeutend für die Sicherheit eines Reiches war, das in Ägypten oder Syrien seine Basis hatte. Entsprechend erwies sich die Stadt in Zeiten politischer oder militärischer Krisen als entbehrlich“, schreibt Donald P. Little von der McGill Universität. Besonders 1219, als die Europäer Ägypten im fünften Kreuzzug angriff, entschied sich ein Enkel Saladins namens al-Mu’azzam, die Stadtmauern um Jerusalem zu schleifen aus Furcht davor, dass, wenn die Franken die Stadt mit ihren Mauern erobern sollten, sie „alle töten werden, die sie dort finden und das Schicksal von Damaskus und den Ländern des Islam in ihren Händen haben werden“. Das Einreißen von Jerusalems Befestigungen hatte den Effekt einen massiven Auszug aus der Stadt zu veranlassen.

Auch zu dieser Zeit bot der muslimische Herrscher von Ägypten und Palästina, al-Kamil (ein weiterer Enkel Saladins und der Bruder von al-Mu’azzam) Jerusalem den Europäern zum Tausch an, wenn diese Ägypten verlassen würden, aber er fand niemanden, der das Angebot annahm. Zehn Jahre später, 1229, wurde genau ein solcher Handel abgeschlossen, als al-Kamil Jerusalem Kaiser Friedrich II. überließ; im Gegenzug versprach der deutsche Führer al-Kamil militärische Hilfe gegen al-Mu’azzam, der jetzt ein rivalisierender König war. Al-Kamil bestand darauf, dass der Tempelberg in muslimischer Hand blieb und „alle Praktiken des Islam“ dort weiterhin ausgeübt werden konnten, eine Bedingung, die Friedrich erfüllte. Mit Bezug auf seinen Handel mit Friedrich schrieb al-Kamil in einer bemerkenswert enthüllenden Beschreibung Jerusalems: „Ich gestand den Franken nur Kirchenruinen und Häuser zu.“ Mit anderen Worten: Die Stadt, die von Saladin 1187 wieder gewonnen wurde, wurde von seinem Enkel nur 42 Jahre später freiwillig verscherbelt.

Als sie erfuhren, dass Jerusalem wieder in christlicher Hand war, löste das bei Muslimen voraussehbar heftige Gefühle aus. Ein ägyptischer Historiker schrieb später, dass der Verlust der Stadt „ein großes Unglück für die Muslime war und al-Kamil viele Vorwürfe gemacht wurden und viele Schmährufe gegen ihn im ganzen Land erhoben wurden.“ Um 1239 schaffte es ein anderer Ajjubiden-Herrscher, an-Nasir Da’du, die Franken aus der Stadt zu werfen.

Aber auch er übergab sie dann sofort wieder den Kreuzfahrern für Hilfe gegen einen seiner Verwandten. Diesmal waren die Christen weniger respektvoll gegenüber den islamischen Heiligtümern und machten aus den Moscheen des Tempelbergs Kirchen. Ihr Einfall dauerte nicht lange; 1244 brachte die Invasion Palästinas durch Truppen aus Zentralasien (Torks?) Jerusalem wieder unter die Herrschaft der Ajjubiden; und ab dann blieb die Stadt fast sieben Jahrhunderte sicher unter muslimischer Herrschaft. Jerusalem blieb ein Schachbauer in der Realpolitik der Zeiten, wie ein Brief eines späteren Ajjubiden-Herrschers, as-Salih Ayyub, seinem Sohn erklärte: Wenn die Kreuzfahrer dich in Kairo bedrohen – so schrieb er – und sie von dir die Küste Palästinas und Jerusalem verlangen, „gib ihnen diese Orte ohne Zögern unter der Bedingung, dass sie keinen Fuß auf Ägypten behalten.“

Die hier wirkende Psychologie bedarf Aufmerksamkeit: dass christliche Ritter aus fernen Ländern anreisten, um Jerusalem zu ihrer Hauptstadt zu machen, machte die Stadt auch in muslimischen Augen wertvoller. „Es war eine Stadt, die von den Feinden des Glaubens heftig begehrt wurde und so, in einer Art Spiegelbild-Syndrom, den muslimischen Herzen teuer“, erklärt Sivan. Und so verschmolzen auseinander gehende Meinungen zu einer kraftvollen Empfindlichkeit; politische Notlagen sorgten seitdem immer dafür, dass Muslime Jerusalem als drittheiligste Stadt des Islam (thalith al-masajid) anzusehen.

Die Mamelucken und die ottomanische Herrschaft

MamlukeIn der Spätphase der Mamelukken-Ära (1250 – 1516) versank Jerusalem weiter in seiner gewöhnlichen Niedrigkeit – Hauptstadt keiner Dynastie, wirtschaftlich träge, kulturell rückständig – obwohl sein neu gefundenes Prestige als islamische Stätte intakt blieb. Durch seine Nähe zu Ägypten und die fehlenden Stadtmauern, 1219 geschliffen und seit über drei Jahrhunderten nicht wieder aufgebaut, was es zu leichter Beute für Plünderer machte, wurde Jerusalem ein beliebter Platz, um politische Führer ins Exil zu schicken. Diese wichtigen Persönlichkeiten stifteten religiöse Institute, besonders Religionsschulen, die in der Summe den Effet einer Wiederbelebung des Islam in der Stadt hatten. Ein generelles Desinteresse ging aber in Niedergang und Verarmung über. Viele der großen Gebäude, einschließlich der Heiligtümer auf dem Tempelberg, waren verlassen und verfielen, als die Stadt sich entvölkerte. Die Mamelukken verwüsteten Jerusalem derart, dass die gesamte Bevölkerung der Stadt am Ende ihrer Herrschaft gerade noch 4.000 Seelen zählte.

Das ottomanische Zeitalter (1516 – 1917) hatte einen hervorragenden Start, als Süleyman der Prächtige (der seinen eigenen Sohn erwürgte) die Stadtmauern 1537 – 1541 wieder aufbaute und Geld an Jerusalem verschwendete (z.B. um die Wasserversorgung zu sichern), aber die Dinge kehrten sich schnell wieder ins Typische zurück. Jerusalem litt jetzt unter der Demütigung, als Geldmaschine für nicht hier lebende und nur für ein Jahr ernannte (und sehr habgierige) Beamte behandelt zu werden. „Nachdem er Jerusalem ausgesaugt hatte, verließ der Pascha es wieder“, beobachtete der französische Reisende François-René Chateaubriand 1806. Manchmal verursachte diese Habgier Aufstände.

Die türkischen Verwalter erhoben auch für sich selbst, indem sie europäische Reisende ausquetschten (allgemein muslimische Regelungen erlaubten ihnen dies), weniger Bemühungen in Jerusalem zu investieren als in andere Städte, um die Wirtschaft der Stadt anzukurbeln. Die Steuerbücher zeigen Seife als einzigen Exportartikel. Jerusalem war so unbedeutend, dass es manchmal als bloßes Anhängsel der Gouvernements von Nablus oder Gaza war. Auch die Gelehrsamkeit wurde nicht kultiviert: 1670 berichtete ein Reisender, dass die Standards so tief gefallen waren, dass sogar der Prediger der Al Aqsa-Moschee ein literarisch niedrig stehendes Arabisch sprach. Die vielen jüdischen Religionsschulen einer früheren Zeit verschwanden. Bis 1806 war die Bevölkerungszahl wieder gesunken, diesmal auf unter 9.000 Bewohner.

Unzählige Berichte während dieser Jahrhunderte von westlichen Pilgern, Touristen und Diplomaten in Jerusalem erzählen vom scheußlichen Zustand der Stadt. Mark Twain befand 1867, dass Jerusalem „all seine alte Erhabenheit verloren hat und ein Armendorf geworden ist“. Da die Juden einen Dhimmie Status innehatten, hohe Kopfsteuer und andere Gemeinheiten auszustehen hatten, kam es auch nicht zu Blüten und Aufbau, trotz allem aber hielten sie als Bevölkerung die Mehrheit in der Stadt.
Der preußische Konsul in Jerusalem, Dr. Schultz, schrieb zum Beispiel 1845, dass dort 7.120 Juden und 5.000 Moslems wohnten. 1864 berichtete der britische Konsul Noel Temple Moore von 8.000 Juden und 4.500 Moslems. Zehn Jahre später stellte der amerikanische Konsul de Haas fest, dass von der Gesamtbevölkerung Jerusalems von 30.000 Einwohnern 20.000 Juden waren.

Bevölkerung JerusalemsDer Deutsche J. M. A. Scholtz schrieb 1823 in Biblisch-Kritische Reise, herausgegeben in Leipzig, dass die Juden die größte Volksgruppe in Jerusalem waren. Die Einwohnerzahl Jerusalems stieg danach rapide an. Es gibt eine Menge statistischer Zahlen aus verschiedenen Quellen. Immer waren die Juden in großer Mehrzahl; in den letzten 170 Jahren waren sie zwei- bis dreimal so viele wie die Araber. Die britische Regierung erkannte das minimale muslimische Interesse an Jerusalem im Ersten Weltkrieg. In Verhandlungen über die Bedingungen der arabischen Revolte gegen die Ottomanen 1915 – 1916 mit Sharif Husayn aus Mekka entschied London, Jerusalem zu den Gebieten zu zählen, die den Arabern zugesprochen werden sollten, weil, wie der britische Chefunterhändler Henry McMahon es ausdrückte, „es keinen Ort von genügend Bedeutung weiter südlich“ als Damaskus gab, „denen die Araber besondere Wichtigkeit zumaßen.“

Gemäß diesem Geist verließen die türkischen Oberherren Jerusalem 1917, statt darum zu kämpfen; sie evakuierten es gerade noch vor den vorrückenden britischen Truppen. Ein Bericht deutet darauf hin, dass sie sogar die heilige Stadt zu zerstören bereit waren. Jamal Pascha, der ottomanische Kommandeur, wies seine österreichischen Verbündeten an, „Jerusalem in die Hölle zu bomben“, sollten die Briten die Stadt betreten. Daher hatten die Österreicher ihre Kanonen auf den Felsendom ausgerichtet, mit genügend Munition, um zwei voll Tage intensiven Beschusses durchzuführen. Nach Pierre van Paasen, einem Journalisten, steht der Felsendom heute immer noch, weil ein jüdischer Artillerie-Hauptmann der österreichischen Armee, Marek Schwartz, statt den vorrückenden britischen Truppen mit heftigem Feuer auf die heiligen islamischen Plätze zu beantworten, lieber „still und heimlich seine eigenen Kanonen vernagelte und in die britischen Linien über ging.“

V. Die britische Herrschaft

In modernen Zeiten, beschreibt der israelische Gelehrte Hava Lazarus-Yafeh, rückte Jerusalem „nur zu Beginn des (zwanzigsten) Jahrhunderts ins Zentrum religiöser und politischer arabischer Aktivitäten.“ Sie misst den Wechsel hauptsächlich „der erneuerten jüdischen Aktivitäten in der Stadt und dem jüdischen Anspruch auf die Westmauer (Klagemauer)“ zu. Die von 1917 bis 1948 dauernde britische Herrschaft über die Stadt stimulierte erneuerte Leidenschaft für Jerusalem. Arabische Politiker machten aus Jerusalem während der britischen Mandatszeit zu einem auffallenden Reiseziel. Ein großer Anteil muslimischer Würdenträger reiste z.B. 1931 zu einem internationalen Kongress zur Mobilisierung weltweiter muslimischer Meinung zu den Palarabern nach Jerusalem.

Irakische Führer tauchten regelmäßig in Jerusalem auf, beteten demonstrativ in Al Aqsa und hielten gefühlsbetonte Reden. Der berühmteste war König Faysals vom Irak, der die Stadt besuchte und den Tempelberg zeremoniell über dasselbe Tor betrat wie Kalif Omar, als die Stadt 638 erstmals erobert wurde. Die irakische Einflussnahme schloss die Sammlung von Spendengeldern für eine islamische Universität in Jerusalem ein wie auch die Einrichtung eines Konsulats und eines Informationsbüros.

Hadsch Amin al-Husseini and HitlerDer palästinensische Führer (und Mufti von Jerusalem) Hadsch Amin al-Husseini (guter Freund von Hitler) machte den Tempelberg zum Zentrum seiner antizionistischen politischen Bemühungen. Husseini brachte 1931 eine Gruppe muslimischer Würdenträger zu einem internationalen Kongress nach Jerusalem um die weltweite muslimische Haltung zu Gunsten der Palaraber zu mobilisieren. Er nutzte auch die Attraktivität der islamischen heiligen Stätten in Jerusalem aus, um internationale muslimische Unterstützung für seine Kampagne gegen den Zionismus zu finden. Z.B. engagierte er sich in verschiedenen arabischen Ländern in Spendensammlungen zur Restaurierung des Felsendoms und der Al Aqsa-Moschee, manchmal, indem er Bilder des Felsendoms unter einem Davidstern verschickte; seine Bemühungen hatten Erfolg und verschafften die Geldmittel, um diese Monumente in ihrer früheren Glanz wieder herzustellen.

Vielleicht am besten bringt den Stimmungswechsel die Behauptung zum Ausdruck, dass der Prophet Mohammed sein Pferd an der Westmauer des Tempelbergs angebunden habe. Wie Schmuel Berkowitz feststellte, hatten muslimische Gelehrte über die Jahrhunderte hinweg verschiedentlich Theorien darüber aufgestellt, der Prophet habe sein Pferd an die Ost- oder Südmauer gebunden – aber nicht einer von ihnen verband diesen Vorfall vor den Zusammenstößen an der Westmauer von 1929 jemals mit der westlichen Seite. Einmal mehr trieb Politik muslimische Frömmigkeit in Bezug auf Jerusalem an.

Die jordanische Herrschaft

Nach der völkerrechtswidrigen Besetzung und Vertreibung aller Juden, sowie Zerstörung aller Synagogen durch Jordanien 1948-1967 bot es für Muslime wieder eine brauchbare Kontrolle; der üblichen Handlungsweise entsprechend verloren sie, als sie die Altstadt übernahmen (in der sich die Heiligtümer befinden), deutlich an Interesse. Als die Jordanische Armee 1948 die Stadtmauern einnahm, entstand eine anfängliche Aufregung darüber – was die Krönung König Abdullahs zum „König von Jerusalem“ durch den koptischen Bischof im November des Jahres beweist -, aber dann setzt die gewöhnliche Langeweile ein. Die Haschemiten hatten wenig Liebe zu Jerusalem, wo einige ihrer schlimmsten Feinde lebten und wo Abdullah 1951 ermordet wurde.

Tatsächlich unternahmen die Haschemiten einen geplanten Versuch, die Bedeutung der heiligen Stadt zugunsten ihrer Hauptstadt Amman abzuschwächen. Jerusalem hatte als britischer Verwaltungssitz gedient, aber nun wurden alle Regierungsbüros (bis auf den Tourismus) geschlossen; Jerusalem hatte nicht einmal mehr in den übrigen Teilen der Westbank (Samaria und Judäa) etwas zu sagen. Die Jordanier schlossen auch einige örtliche Institutionen (z.B. das Arabische Hochkommissariat; den Obersten Muslimischen Rat) und verlegten andere nach Amman (die Finanzverwaltung der Waqf oder religiöses Eigentum).

Die jordanischen Bemühungen hatten Erfolg: einmal mehr wurde das „arabische Jerusalem“ eine isolierte Provinzstadt von weniger Bedeutung als Nablus. Die Wirtschaft stagnierte derart, dass viele tausend arabischer Jerusalemer die Stadt verließen: während die Bevölkerung von Amman sich von 1948 – 1967 um das Fünffache steigerte, wuchs die von Jerusalem gerade einmal um 50 Prozent. Einen Bankkredit zu erhalten bedeutete eine Reise nach Amman. Amman hatte die Ehre, die erste Universität des Landes zu beherbergen wie auch die vielen Residenzen der königlichen Familie. Jerusalems Araber wussten sehr genau, was los war, wie eine Beschwerde eines Würdenträgers über die königlichen Residenzen belegt: „Diese Paläste sollten in Jerusalem gebaut sein, wurden aber von dort fort geschafft, so dass Jerusalem keine Stadt bleiben würde, sondern eine Art Dorf.“ Ostjerusalems Stadtrat beschwerte sich zweimal formal über die Diskriminierung der Stadt durch die jordanischen Autoritäten.

Verfall Jerusalems

Vielleicht am beleidigendsten war der Verfall des besetzen Teiles Jerusalems in seinem religiösem Rang. Den Moscheen fehlten die nötigen Geldmittel. Das jordanische Radio sendete die Freitagsgebete nicht aus der Al Aqsa-Moschee, sondern aus einer neuen Moschee in Amman. (Ironischerweise begann Israel Radio unmittelbar nach dem israelischen Sieg 1967 die Gottesdienste aus Al Aqsa zu senden.) Dies war Teil eines größeren Musters, da die jordanischen Autoritäten vom Prestige der Kontrolle über Jerusalem zu profitieren suchten, obwohl sie die Stadt demütigten: Marshall Breger und Thomas Idinopulos notieren, dass, obwohl König Abdullah „sich selbst als Beschützer der heiligen Stätten darstellte, er aber sehr wenig tat, um für die religiöse Bedeutung Jerusalems für die Muslime zu werben.“

Jordaniens Herrscher waren aber nicht allein in der Ignoranz gegenüber dem besetzen Jerusalem; die Stadt verschwand praktisch von der arabischen diplomatischen Landkarte. Malcolm Kerrs bekannte Studie über interarabische Beziehungen dieses Zeitraums („Der Arabische Kalte Krieg“) scheint die Stadt nicht einmal zu erwähnen. Kein arabischer Führer kam während der neunzehn Jahre, die Jordanien Ostjerusalem kontrollierte, hierher und König Hussein (regierte 1952 – 1999) selbst kam nur selten zu Besuch. König Faysal von Saudi Arabien sprach nach 1967 oft von seiner Sehnsucht in Jerusalem zu beten, jedoch schient es ihn nie gekümmert zu haben dort zu beten, als er die Chance dazu hatte.

Wahrscheinlich am bemerkenswertesten ist, dass die Gründungsurkunde der PLO, der Palästinensische Nationalvertrag von 1964, Jerusalem nicht ein einziges Mal erwähnt oder auch nur andeutet.


VI. Die israelische Herrschaft

Einzug in JerusalemDiese Vernachlässigung endete nach Juni 1967 abrupt, als die Altstadt unter israelische Kontrolle kam. Die Palaraber machten Jerusalem sofort zum Kernstück ihres politischen Programms. Der Felsendom tauchte überall auf Bildern auf, von Yassir Arafats Büro bis zum Lebensmittelladen an der Ecke. Sprüche zu Jerusalem vermehrten sich stark und die Stadt wurde schnell die emotionalste Sache des arabisch-israelischen Konflikts. Die PLO glich ihr Versehen von 1964 in ihrer Verfassung von 1968 durch eine besondere Erwähnung Jerusalems als „Sitz der Palästinensischen Befreiungs-Organisation“ aus.

„Wie in der Zeit der Kreuzfahrer“, betont Lazarus-Yafeh, begannen muslimische Führer „wieder die Heiligkeit Jerusalems in der islamischen Tradition zu betonen“. In diesem Prozess verließen sie sich sogar auf einige derselben Argumente (z.B. indem sie die religiösen Verbindungen der Besatzungsmacht zur Stadt ablehnten) und einige derselben Hadithen, um diese Vorwürfe zu stützen. Muslime begannen die jüdische Ergebenheit an Jerusalem nachzuahmen. Arafat erklärte, dass „Al Quds in den Tiefen unserer Gefühle ist, dem Gefühl unseres Volkes und dem Gefühl aller Araber, Muslime und Christen in der Welt.“ Zügellose Erklärungen wurden die Norm (von Jerusalem wurde nun gesagt, dass es „in Heiligkeit“ mit Mekka und Medina vergleichbar sei oder sogar „unser heiligster Ort“). Jerusalem tauchte regelmäßig in Resolutionen der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen auf. Die Regierungen von Jordanien und Saudi Arabien zahlten jetzt so freigiebig in den religiösen Treuhand-Fond für Jerusalem ein, wie sie vor 1967 geizig gewesen waren.

Die Palaraber waren aber nicht allein in ihrer Betonung Jerusalems: die Stadt diente wieder als kraftvolles Instrument zur Mobilisation internationaler muslimischer Meinung. Das wurde im September 1969 besonders deutlich, als König Faysal ein Feuer an der Al Aqsa – Moschee zum Anstoß ausbaute, fünfundzwanzig muslimische Staatsoberhäupter zu versammeln und die Islamische Konferenz gründete, eine UN-artige Institution der Muslime. Im Libanon bildet die Fundamentalistengruppe Hisbollah alles von Wandposter bis zu Schals mit dem Felsendom und wiederholt unter dem Bild oft ihren Wahlspruch: „Wir kommen voran.“ Libanons führende schiitische Autorität, Mohammed Hussein Fadlallah, nutzt das Thema der Befreiung Jerusalems aus der israelischen Kontrolle regelmäßig zur Inspiration seiner eigenen Leute; er tut das nicht, erklärt sein Biograph Martin Kramer, aus weit hergeholten Motiven, sondern „um eine Bewegung zu mobilisieren, die den Libanon für den Islam befreit“.

Imamia Students OrganizationÄhnlich hat die Islamische Republik Iran Jerusalem zu einem zentralen Thema gemacht; sie folgte dem Diktat ihres Gründers, Ayatollah Khomeini, der äußerte, dass „Jerusalem das Eigentum der Muslime ist und ihnen zurückgegeben werden muss.“ Seit kurz nach der Gründung des Regimes ist der Felsendom auf der 1-Rial-Münzen und der 1000-Rial-Banknote abgebildet (obwohl peinlicherweise die letztere fälschlich mit „Al Aqsa-Moschee“ beschriftet war). Iranische Soldaten im Krieg mit Saddam Husseins Truppen in den 80-er Jahren erhielten einfache Landkarten, die ihren Sturm durch den Irak nach Jerusalem zeigten. Ayatollah Khomeini erklärte in einem Erlass den letzten Tag des Ramadan zum Jerusalem-Tag und diese Gedenkfeier hat als eine große Gelegenheit für antiisraelische Tiraden in vielen Ländern gedient, einschließlich der Türkei, Tunesiens und Marokkos. Die Islamische Republik Iran feiert den Tag mit Briefmarken und Postern, die Szenen Jerusalems, begleitet von ermahnenden Sprüchen zeigen. Im Februar 1997 feierte eine Menge von etwa 300.000 Menschen den Jerusalem-Tag in Gegenwart von Würdenträgern wie Präsident Haschemi Rafsanjani. Der Jerusalem-Tag wird (komplett mit einer Liste von Reden, einer Art Ausstellung, einer Folklore-Show und einem Jugendprogramm) in so weit entfernten Orten wie Dearborn, Michigan oder Berlin gefeiert.

Wie es für Muslime Gewohnheit geworden ist, leidenschaftliche Verbundenheit zu Jerusalem zu behaupten, haben auch muslimische Pilgerfahrten in die Stadt in den letzten Jahren vervierfacht. Eine neue „Tugenden Jerusalems“- Literatur hat sich entwickelt. Jerusalem ist für Muslime so emotionsbetont geworden, dass sie Gedicht-Bücher darüber  schreiben (besonders in westlichen Sprachen). Und im politischen Bereich ist Jerusalem eine einzigartig vereinigende Sache für arabisch sprechende Menschen geworden. „Jerusalem ist die einzige Sache, die die Araber/Torks zu vereinigen scheint. Es ist DIE Parole“, schrieb ein hoch stehender arabischer Diplomat Ende 2000.

Die Leidenschaft für Jerusalem fordert sogar die Zentralität Mekkas heraus. Kein geringerer als Kronprinz Abdallah von Saudi Arabien soll wiederholt gesagt haben, dass für ihn „Jerusalem wie die heilige Stadt Mekka ist“. Hassan Nasrallah, der Führer der Hisbollah, geht noch weiter, indem er in einer wichtigen Rede erklärte: „Wir werden Palästina nicht aufgeben, ganz Palästina und Jerusalem wird der Ort bleiben, zu dem alle Jihad -Krieger ihre Gebete richten.“

Fragwürdige Behauptungen

Entlang dieser starken Emotionen sind drei historisch fragwürdige Behauptungen aufgetaucht, die für den islamischen Anspruch auf Jerusalem werben.
Die islamische Verbindung zu Jerusalem ist älter als die jüdische. Der palarabische „Minister“ für religiöse Stiftungen macht geltend, dass Jerusalem „immer“ unter muslimischer Souveränität stand. Ähnlich besteht Ghada Talhami, ein Polemiker, darauf, dass „es andere heilige Städte im Islam gibt, aber Jerusalem hat einen besonderen Platz in den Herzen und Gedanken der Muslime, da sein Schicksal immer mit dem ihren verbunden gewesen ist.“ Immer? Jerusalems Gründung geht dem Islam um rund zwei Jahrtausende voraus, wie kann das also sein? Ibrahim Hooper vom Council on American-Islamic Relations in Washington erklärt diesen Anachronismus: „Die Verbindung der Muslime zu Jerusalem beginnt nicht mit dem Propheten Mohammed, sie beginnt mit den Propheten Abraham, David, Salomo und Jesus, die auch im Islam Propheten sind und die sie den Juden geklaut und sich widerrechtlich angeeignet haben.“ Mit anderen Worten: die zentralen Figuren des Judentums und des Christentums waren in Wirklichkeit Ur-Muslime. Dies erklärt, dass der Otto – Normal – Palaraber sagt, dass „Jerusalem seit dem Tag der Schöpfung arabisch war.“

Behauptung: Der Koran erwähnt Jerusalem.

Die Identifikation der Nachtreise mit Jerusalem ist derart vollständig, dass sie in vielen Veröffentlichungen über den Koran gefunden wird, besonders in Übersetzungen. Einige erklärten in einer Fußnote, dass die „ferne Moschee“ sich auf Jerusalem beziehen „muss“. Andere unternehmen den (blasphemischen?) Schritt, Jerusalem direkt in den Text nach „ferne Moschee“ einzufügen. Dies wird auf verschiedene Arten gemacht. Die Sale -Übersetzung benutzt Kursivschrift:

from the sacred temple of Mecca to the farther temple of Jerusalem (vom heiligen Tempel in Mekka zum fernen Tempel in Jerusalem)

Die Asad-Übersetzung verlässt sich auf Klammern:

from the Inviolable House of Worship [at Mecca] to the Remote House of Worship [at Jerusalem] (vom Heiligen Haus des Lobpreises [in Mekka] zum Fernen Haus des Lobpreises [in Jerusalem])

Und die Behbudi-Turner-Version setzt sie direkt in den Text, ohne irgendeine Unterscheidung:

from the Holy Mosque in Mecca to the Al-Aqsa Mosque in Paletine (von der Heiligen Moschee in Mekka zur Al Aqsa-Moschee in Palästina)

Wenn der Koran jetzt in Übersetzungen Jerusalem im Text enthält, kann es nicht überraschen, dass die, die sich auf diese Übersetzungen verlassen, glauben, dass Jerusalem „im Koran erwähnt wird“; und genau dies behauptete eine Vereinigung amerikanisch-muslimischer Institutionen im Jahr 2000. Nach Hooper ging eine davon sogar noch weiter: „Der Koran erwähnt Jerusalem durch sein Kernstück, die Al Aqsa-Moschee.“ Dieser Fehler hat praktische Konsequenzen: z.B. stützte Abd ar-Rahman, Generalsekretär des „Kabinetts“ der PA, seinen Anspruch auf „palästinensische“ Souveränität auf diese Grundlage.“ Mit Jerusalem wird nicht gespielt, es ist unantastbar und niemand kann daran herumpfuschen, denn es ist im Koranischen Text enthalten.“

Behauptung: Mohammed besuchte tatsächlich Jerusalem.

Die islamische Biographie des Lebens des Propheten Mohammed ist sehr vollständig und erwähnt ganz klar nicht, dass er die arabische Halbinsel verlassen hätte, noch erwähnt es eine Reise nach Jerusalem. Daher erklärte Karen Armstrong, eine Islam-Spezialistin, nur das Offensichtliche, als sie schrieb, dass „muslimische Texte deutlich machen, dass … die Geschichte von Mohammeds mystischer Nachreise nach Jerusalem … keine körperliche Erfahrung war, sondern eine visionäre“. Tatsächlich ist dieser Satz in einem Artikel enthalten, der mit „Der Pfeiler des Islam: Warum Jerusalem für Mohammed von zentraler Bedeutung war“, der postuliert, dass „Jerusalem für die spirituelle Identität der Muslime seit Anbeginn ihres Glaubens von zentraler Bedeutung war“. Das reicht nicht. Armstrong fand sich selbst Angriffen wegen schändlicher Falschauslegung“ des Islam ausgesetzt und der Behauptung, dass „Muslime selbst nicht an das Wunder ihres eigenen Propheten glauben“.

Behauptung: Jerusalem hat für Juden/Hebräer/Israelis keine Bedeutung.

Der erste Schritt ist: eine jüdische Verbindung zur Westmauer (oder Klagemauer) zu bestreiten. 1967 stellte ein hoher islamischer Beamter der Tempelbergverwaltung die jüdische Verbindung zur Westmauer als einen Akt der „Aggression gegen die Al Aqsa-Moschee“ dar. Der verstorbene König Faysal von Saudi Arabien sprach zu dieser Sache mit unverhohlener Verachtung: „Die Klagemauer ist ein Bauwerk, an dem sie weinen.“ Abd al-Malik Dahamsche, ein muslimisches Mitglied des israelischen Parlaments, erklärte einfach, dass „die Westmauer in keiner Verbindung mit den Überresten des jüdischen Tempels steht.“ Die Internetseite der Autonomiebehörde erklärt zur Westmauer, dass „einige orthodox-religiöse Juden sie als heilige Stätte bezeichnen und behaupten die Mauer sei ein Teil ihres Tempels, für den alle historischen Untersuchungen und archäologischen Ausgrabungen keine Belege finden konnten.“

Der Mufti der Autonomiebehörde beschreibt die Westmauer als „lediglich eine Einfriedung, die zur muslimischen heiligen Stätte gehört“ und erklärt, dass „es nicht einen einzigen Stein in der Klagemauer gibt, der zur jüdischen Geschichte Bezug hat“. Er bagatellisiert außerdem die jüdische Verbindung, indem er einem israelischen Interviewer abweisend erklärte: „Ich hörte, dass euer Tempel in Nablus oder vielleicht Bethlehem stand.“ Ähnlich verkündete Arafat, dass Juden „Hebron für heiliger als Jerusalem halten“. Es gibt sogar gelehrte Untersuchungen aus der Ayn Shams-Universität in Ägypten, die behaupten aufzuzeigen, dass die Al Aqsa-Moschee älter ist als die jüdischen Altertümer in Jerusalem – und zwar um nicht weniger als 2000 Jahre.

In diesem Geist üben muslimische Institutionen Druck auf die westlichen Medien aus, den Tempelberg und die Westmauer mit ihren islamischen Namen (Al-Haram ash-Scharif, Al-Buraq) zu nennen und nicht mit ihren weitaus älteren jüdischen Namen. (Al-Haram ash-Scharif z.B. stammt erst aus der ottomanischen Zeit.) Wenn westliche Journalisten das nicht mitmachen, reagierte Arafat und heute Abbas wütend verletzt; seine Nachrichtenagentur stellt dies als Teil einer „ständigen Verschwörung gegen die Heiligtümer in Palästina“ dar und sein Muftis betrachten es als dem islamischen Gesetzt widersprechend.

Der zweite Schritt: den Juden/Hebräern/Israelis den Zugang zur Mauer zu verweigern

„Es ist Juden verboten, an der Westmauer zu beten“, macht ein islamischer Führer geltend, der in Israel lebt. Der Direktor der Al Aqsa – Moschee erklärt: „Dies ist ein Ort für Muslime, nur für Muslime. Es gibt hier keinen Tempel, nur die Al Aqsa – Moschee und den Felsendom.“ Der Radiosender „Voice of Palestine“ verlangt, dass israelischen Politikern nicht einmal erlaubt wird, die Mauer zu berühren. Ikrama Sabri, der Mufti der palästinensischen Autonomiebehörde, hindert Juden daran, an der Mauer Reparaturen vorzunehmen und erweitert den islamischen Anspruch noch: „Alle Gebäude um die Al Aqsa – Moschee herum sind islamisches Eigentum.“

Der dritte Schritt: jede Form jüdischer Kontrolle in Jerusalem ablehnen, wie es Arafat Mitte 2000 tat: „Ich werden keiner israelischen Souveränität in Jerusalem zustimmen.“ Der saudische Kronprinz Abdallah wiederholte das; er sagte, dass „es nichts zu verhandeln gibt und keine Kompromisse, wenn es um Jerusalem geht“. Sogar der Außenminister des Oman, Yussuf bin Alawi bin Abdallah, sagte dem israelischen Premierminister, dass Souveränität in Jerusalem sollte ausschließlich palästinensisch sein, „um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten“. Schämen die sich eigentlich nicht?

Letzter Schritt: Juden/Israelis den Zugang zu Jerusalem vollständig verweigern. Mit diesem Ziel sprießt eine Masse an Literatur, die darauf besteht, dass ganz Jerusalem ausschließlich dem Islam zusteht. Schulbücher spielen auf die Rolle der Stadt im Christentum (um die Unterstützung der Christen zu erhalten, die sie später genauso als Dhimmie herannehmen werden, wie alle anderen „Ungläubigen“) und im Islam an, ignorieren aber das Judentum. Eine amerikanische Zweigorganisation der Hamas erhebt Anspruch auf Jerusalem als „arabische, palästinensische und islamische heilige Stadt.“ Ein Spruchband, das auf einer Demonstration getragen wurde, drückt es knapp und deutlich aus: „Jerusalem ist arabisch.“ Kein Platz für Juden/Israelis hier.

Anti-Jerusalem-Sichtweisen

Ungeachtet dieser Zions – Liebe der Muslime beinhaltet der Islam eine tief sitzende, hartnäckige Spannung anti-jerusalemer Empfindungen, die auf der Idee basiert, dass Jerusalem zu betonen nicht-islamisch ist und die besondere Heiligkeit Mekkas untergräbt.
Der Princeton-Historiker Bernard Lewis merkt an, das es in der Frühzeit des Islam „starker Widerstand unter vielen Theologen und Juristen gab“, Jerusalem als heilige Stadt zu begreifen. Sie sahen dies als einen judaisierenden Fehler an – „als einen weiteren von vielen Versuchen jüdischer Konvertiten, in den Islam jüdischen Vorstellungen einfließen zu lassen“. Treue Anti-Jerusalemiten verbreiteten Geschichten, um zu zeigen, dass die Idee von Jerusalems Heiligkeit eine jüdische Praxis ist. In der wichtigsten davon empfiehlt ein konvertierter Jude namens Kab al-Ahbar dem Kalifen Omar, dass die Al Aqsa-Moschee neben dem Felsendom gebaut werden solle. Der Kalif antwortet ihm mit dem Vorwurf, er kehre zu seinen jüdischen Wurzeln um:

Omar fragte ihn: „Wo sollten wir den Gebetsplatz deiner Meinung nach bauen?“
„Auf dem (Tempelberg-)Felsen“, antwortete Kab.
„Bei Gott, Kab“, sagte Omar, „du folgst dem Judentum. Ich sah, wie du die Sandalen auszogst (wie es jüdische Sitte ist).“
„Ich wollte das Gefühl mit meinen nackten Füßen erfahren“, sagte Kab.
„Ich sah dich“, sagte Omar. „Aber nein… Mach weiter! Uns wurde nicht befohlen, uns um den Felsen zu kümmern, sondern uns wurde befohlen, uns um die Kaaba (in Mekka) zu kümmern.“

Dass Muslime zu Lebzeiten Mohammeds fast ein ganzes Jahr in Richtung Jerusalems beteten, hat eine dauerhaft widersprüchliche Auswirkung auf das Ansehen der Stadt im Islam. Der Vorfall erfüllt Jerusalem mit Ansehen und Heiligkeit, machte die Stadt aber auch zu einem Orte, der von Gott einzigartig abgelehnt wurde. Einige frühe Hadithen lassen Muslime ihre Ablehnung dadurch ausdrücken, dass sie gezielt mit ihrem Rücken gegen Jerusalem gerichtet beten, eine Gewohnheit, die in verkümmerter Form selbst heute noch überlebt; wer in der Al Aqsa – Moschee betet, kehrt seinen Rücken genau gegen die Gegend des Tempels, zu der die Juden beten. Oder, wie Premierminister Ariel Sharon es heftig formulierte: Wenn ein Muslim in Al Aqsa betet, dann „kehrt er ihm (dem Tempelfelsen, HE) seinen Rücken zu. Dazu auch einige seiner tiefer gelegenen Körperteile.“

Ibn Taymiya (1263 – 1328) ist einer der härtesten und einflussreichsten religiösen Denker des Islam und vielleicht der herausstechendste Sprecher der Anti – Jerusalem – Haltung. In seinem weit reichenden Versuch, den Islam von Zusätzen und Pietätlosigkeiten zu reinigen, verwarf er die Heiligkeit Jerusalems als einen Gedanken, der die Juden und Christen, wie auch auf die längst vergangenen Omajjaden – Rivalität mit Mekka zurückzuführen war. Ibn Taymiyas Schüler Ibn Qayyim al-Jawziya (1292 – 1350) ging weiter und lehnte Hadithen zu Jerusalem als falsch ab. In größerem Zusammenhang wussten gelehrte Muslime, die nach den Kreuzzügen lebten, dass der große Bekanntheitsgrad, den die Hadithen hatten, die Jerusalems Heiligkeit rühmten, aus dem Kampf gegen die Kreuzfahrer entstanden – also aus politischen Erfordernissen – und behandelten sie daher argwöhnisch.

Es gibt auch weitere Zeichen dafür, dass Jerusalem in der Stufigkeit der Heiligkeiten relativ niedrig angesiedelt war: ein Kunsthistoriker fand heraus, dass „im Gegensatz zu Darstellungen von Mekka, Medina und der Kaaba Bildnisse Jerusalems kaum vorhanden sind.“ Der Glaube, dass das Jüngste Gericht in Jerusalem stattfinden würde, wurde von mittelalterlichen Autoren eine Fälschung genannt, die Muslime zum Besuch der Stadt bewegen sollte.

Moderne Schreiber stellen sich manchmal außerhalb des Schirms der Pietät, der Jerusalem umgeben hat. Mohammed Abu Zayd schrieb 1930 in Ägypten ein Buch, das so radikal war, dass es aus dem Verkehr gezogen wurde und nicht einmal mehr vorhanden ist. Unter anderem verwarf er darin die Idee der himmlischen Reise des Propheten über Jerusalem und behauptete, dass die koranische Wiedergabe sich in Wirklichkeit auf seine Hijra von Mekka nach Medina bezieht; „die weit entfernte Moschee“ (al-masjid al-aqsa) hatte also nichts mit Jerusalem zu tun, sondern war tatsächlich die Moschee in Medina.

Dass diese Sichtweise verbannt ist, zeigt den fast vollständigen Sieg des pro – Jerusalem-Standpunkts im Islam. Aber eine gelegentliche Äußerung sickert aber immer noch durch. Auf einem Gipfeltreffen arabischer Führer im März 2001 machte sich Muhammar Gaddhafi über die Besessenheit seiner Kollegen von der Al Aqsa – Moschee lustig: „Zur Hölle damit“, zitierten ihn Delegierte, „entweder löst ihr das oder nicht. Es ist nur eine Moschee und beten kann ich überall.“

Schlussfolgerung

Politik, nicht religiöse Empfindlichkeit hat die muslimische Bindung an Jerusalem seit fast vierzehn Jahrhunderten angetrieben; was der Historiker Bernard Wasserstein über das Wachstum muslimischen Gefühls im Verlauf des Kampfs gegen die Kreuzfahrer geschrieben hat, gilt durch die Jahrhunderte hindurch:

„Häufig in der Geschichte Jerusalems kann erhöhte religiöse Leidenschaft größtenteils durch politische Notwendigkeit erklärt werden.“

Dieses Muster hat drei Hauptfolgen. Erstens wird Jerusalem für Muslime nie mehr als eine zweitrangig Stadt sein; „Glaube in die Heiligkeit Jerusalems“, folgert Sivan richtigerweise, „kann weder als im Islam weit verbreitet noch als tief im Islam verwurzelt angesehen werden.“ Zweitens liegt das muslimische Interesse weniger in der Kontrolle über Jerusalem als in der Verhinderung der Kontrolle über die Stadt durch jemand anderes. Drittens ist die islamische Verbindung zu der Stadt schwächer als die jüdische, denn sie entspringt in gleichem Maße aus vergänglichen und irdischen Überlegungen wie aus unveränderlichen Glaubenssätzen.

apartheidhighwaymeccaIm Gegensatz dazu ist Mekka die ewige Stadt des Islam, der Ort dem Nicht-Muslimen strengstens verboten ist. Sehr grob gesprochen: was Jerusalem für die Juden ist, (aber Jerusalem ist im Gegensatz zu Mekka allen offen) ist Mekka für die Muslime (die kein „Ungläubiger“  betreten darf), Etwas, das der Koran selbst aussagt (Sure 2,145), indem er anerkennt, dass Muslime eine Qibla haben und die „Völker des Buches“ eine andere. Die Parallele wurde von mittelalterlichen Muslimen erkannt; der Geograph Yaqut (1179 – 1129) schrieb zum Beispiel, dass „Mekka den Muslimen heilig ist und Jerusalem den Juden.“ In neuer Zeit sind einige Gelehrte zu derselben Schlussfolgerung gelangt: „Jerusalem hat für das jüdische Volk dieselbe Rolle, die Mekka für Muslime hat“, schreibt Abdul Hadi Palazzi, Direktor des Kulturinstituts der Islamischen Gemeinde Italiens.

Am 10. Mai 2004 ergänzt Daniel Pipes in seinem Weblog diesen Artikel wie folgt:
Mit einer unfassbaren Aktualisierung und Erweiterung [dieses Artikels] hat Yitzhak Reiter eine Studie für das Institute for Israel Studies der ersten und der letzten dieser [am Ende des Artikels aufgelisteten] Behauptungen geschrieben; eine Zusammenfassung dessen durch Nadav Shragai wurde heute in Ha’aretz veröffentlicht. Er verfolgt die Entwicklung einer neuen palästinensischen Begründung zu Jerusalem, deren Hauptaussagen die sind, dass „die Araber Jerusalem tausende Jahre vor den Kindern Israels beherrschten“ und  desweiteren „eine Leugnung und Negierung der jüdisch-zionistischen Sichtweise“ . Hier einige dieser Ansprüche, aus der Aufzählung von Shragai:

Die Muslime lassen langsam den dem Tempelberg-Komplex gegebenen Namen fallen – Haram al-Scharif, der ihm den Status als drittheiligste Stätte des Islam gab. Es wird zum ausschließlichen Gebrauch des früheren Namens, Al Aqsa, übergegangen, der im Koran auftaucht.

Entgegen der Standard-Geschichte, nach der die Al Aqsa-Moschee im siebenten Jahrhundert gebaut wurde, hat in den letzten Jahren eine alt hergebrachte Tradition aus den Anfängen des Islam an Boden gewonnen. Danach wurde die Al Aqsa-Moschee 40 Jahre nach dem Bau der Moschee von Mekka durch Adam (d.h. kurz nach den sieben Tagen der Schöpfung) gebaut. Andere Traditionen, die in den Waqf – Verwaltungsbüros in Jerusalem auftauchen, schreiben den Bau der Moschee Abraham und Salomo zu.

Die Umgebung der Al Aqsa – Moschee ist nicht näher definiert, wie es in der Vergangenheit auch war; daher bieten sie einen Ansatzpunkt für die Interpretation, dass Al Aqsa sich auf ganz Jerusalem bezieht; in jüngster Zeit bezieht man sich auf ganz Palästina.

Die Tatsache, dass Israels offizielle Politik – wie sie in den Entscheidungen des Obersten Rabbinischen Rats, der Regierung und dem Obersten Gerichtshof eingebettet ist – die Verwaltung des Tempelbergs in den Händen der muslimischen Waqf lässt, wird in der gegenwärtigen muslimischen Welt nicht zugegeben. Im Gegenteil: „Die Aktivitäten extremistischer jüdischer, teilweise winziger Gruppierungen, um das Ritual des [ersten] Tempels wieder einzurichten, wird von palästinensischen Quellen wahrgenommen und verbreitet, als sei das ein Spiegelbild der offiziellen Politik“, sagt Reiter.

Eine weitere muslimische Lüge bahnt sich gerade an

„Als viertheiligste Stätte des Islam angesehen, dominiert der Al-Haram Al-Ibrahimi (Heiligtum Abrahams) oder Patriarchengrab die Stadt Hebron. Diese 1000 Jahre alte Moschee beherbergt das Grab der Propheten Abraham „Ibrahim“, Isaak „Is’haq“, Jakob (Friede sei mit ihnen) und ihrer Frauen. Es wird geglaubt, das der Prophet Mohammed (Friede sei mit ihm) es in seinem Nachtflug von Mekka nach Beit-ul-Moqaddas besuchte.“ So Fars News über zwei heilige Stätten der Juden, die mit ein paar Lügen garniert dem Islam angeblich auch heilig sind (jedenfalls, seit die Juden sie wieder besuchen können).

Die „1000 Jahre alte Moschee“ ist tatsächlich ein Gebäude, dessen Wände in der Zeit des herodianischen Tempels gebaut wurden – also lange, bevor an Mohammed auch nur zu denken war. Und die Bezeichnung des Rahelgrabes als Beit-ul-Moqaddas“ stammt aus dem Jahr 1996; als Rahelgrab ist das Heiligtum allerdings seit antiken Zeiten bekannt. Als ausschließlich jüdisches Heiligtum. Und wenn man es genau nimmt: Rahel war eine Frau Isaaks – also sind nicht „die Frauen“ der Patriarchen in Hebron begraben, sondern nur ein Teil von ihnen. Und Rahel war mitnichten eine muslimische „Heilige“.

Die Geschichte der vergangenen Jahrtausendende rechtfertigt also keine Vorstellung oder politische Kontrolle eines ,,arabischen Jerusalem” heute, sondern beruht auf Fabeln, Lügen und Verdrehungen.

Übrigens ist die arabische Eroberung des Landes um die 636er CE interessanterweise auch genau das Datum was man bei allen möglichen archäologischen Stätten als Zerstörungs-, Verlassens-, Enddatum etc. angegeben bekommt, auch wenn die Wenigsten laut sagen wollen, dass es die arabische Eroberung war, die das unter byzantinischer Herrschaft immer noch recht blühende und florierende Land in einen öden, verwüsteten, menschenleeren Landstrich verwandelten.

Hier noch einige aufschlussreiche Links, bei denen man sehen kann, wie Muslime Takija betreiben und versuchen die Welt zu verarschen:

Silwan-Lüge

Unvollständige Chronologie des mohammedanistischen Jihad über rund 1.400 Jahre

Niemals war Jerusalem eine arabische Hauptstadt

Die Entstehung des arabischen Antisemitismus und die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten

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34 Antworten zu Wem gehört die Stadt Jerusalem?

  1. aron2201sperber schreibt:

    Hätten die Kreuzritter Mekka erobert und rund um die Kaaba eine hübsche Kathedrale errichtet, könnten wir uns mit der islamischen Welt bestimmt viel besser auf “gleicher Augenhöhe” verständigen, wie es Dhimmis/Orientalisten/Terrorversteher so gerne einfordern:

    „Ein geologisches Prachtstück“

    • jackdaw schreibt:

      Wenn der Friedrich I., Barbarossa, nicht in Kleinasien versoffen wäre, dann hätte er mit seiner 100.000 Mann Armee den Saladin und alles auf den Mond geblasen. Tja, hätte … na zu mindest hat er in Kleinasien die Torks vernichtend geschlagen. Ob dies ein Musel-Wunder war, daß er starb – manche Musels glauben es, aber warum durfte und konnte er die Torks in Kleinasien vorher so im Staub zermahlmen?

      Tja, ihr Torks … Allah haßt euch!!!

  2. jackdaw schreibt:

    Zahal,
    ich verbeuge mich vor Dir!
    Deine Ahnen würden sehr stolz auf Dich sein!

    Saubere Arbeit!

  3. calvin كافر schreibt:

    Ehre, wem Ehre gebührt.
    Dieser Bericht gereicht Dir zur Ehre, Zahal.

    Hervorragend recherchiert, dokumentiert und absolut sachlich verfasst.
    Man sollte dem Kultusministerium vorschlagen den Beitrag in den Lehrplan und die Geschichtsbücher aufzunehmen. Ebenso wie Deinen Beitrag über die Geschichte Israels.

    Respekt!

  4. jackdaw schreibt:

    Am 06. Nov.’10 muß wohl eine Feier zur Al-Aqsa-Intifada in London stattgefunden haben, George Galloway u. Leila Khaled (Flugzeugentführerin) sollten auftreten, na ja vielleicht sogar die Naika & der Prof., als Prof. No & Al-Naika.
    http://www.israelnetz.com/themen/nachrichten/artikel-nachrichten/datum/2010/11/05/venezolanische-botschaft-erinnert-an-ausbruch-der-intifada/

    • Zahal schreibt:

      auch hier danke für die Resonanz, wobei Tangsir ein großer Teil zu Gute kommt, ohne Ihn wäre dieser Beitrag so nicht möglich gewesen.

      Jedenfalls denke ich, kann man mit diesen Argumenten und Tatsachen auch besser argumentieren.

      Bis später Zahal

      • Tangsir schreibt:

        Die Arbeit als auch der Lob gilt nur dir. Du hast die ganzen Informationen aufbereitet und sie uns zur Verfügung gestellt. Für mich wahr es eine Sternstunden der Aufklärung, wo auch ich vieles gelernt habe und wieder in Erinnerung gebracht. Zwei Klasse Beiträge von dir die viel mehr Beachtung verdienen.

  5. Pingback: Tweets that mention Wem gehört die Stadt Jerusalem? | Tangsir 2569 -- Topsy.com

  6. Pingback: Stoff für’s Hirn! « abseits vom mainstream – heplev

  7. karl schreibt:

    zahal shalom. ich habe selten einen so gut fundierten bericht gelesen.
    ich möchte nur was über jerusalem schreiben.<<jerusalem ist ein e jüdische stadt und die hauptstadt israels und aller juden in der welt. jerusalem darf nie geteilt werden.
    shalom karl

    • A.Rajab schreibt:

      Die lüge dieser seite habe ich schon am Anfang gesehen deshalb wollte ich nicht weiterlesen.
      Die juden werden im Quran mehrmals erwähnt und wie die Kinder Israels aus Israel durch Allah (Gott) vertrieben wurde da sie den Packt mit Allah gebrochen haben.
      Sie wurden sogar erwähnt als sie den Propheten schlecht behandelten und sogar
      behaupteten dass das heilige Land al-Quds ihnen gehört obwohl es zu dieser Zeit Gebetsrichtung des Propheten Mohammad s.a.w und den Muslimen war. Dann bat der Prophet Mohammed s.a.w Allah ,dass er ihm und den gläubigen Muslimen die Gebetsrichtung ändere.
      Die Aqsa Moschee,
      Jerusalem und das heilige Land Palästina wurde nach dieser undankbarkeit der Kinder Israels den Juden nie versprochen und wegen des Vertragsbruches und der Undankbarkeit der Juden wurde es ihnen das Land nie wieder versprochen.
      Somit ist klar das selbst wenn die Juden jetzt erstmal Palästina erobern der Zorn Gottes auf sie fallen wird.
      Den Arabern wurde Palästina aber nicht verboten, da sie den Islam angenommen haben.
      Der Quran ist Gottes Wort und wurde durch Den Engel Gabriel zum Propheten Mohammed durch Allahs Befehl mit dem Quran Stückweise gesandt.
      Das spricht auch für die Sunniten die Mohammad genau wie die shiiten befolgen nur das die shiiten Kameraden des Propheten beleidigen und sagen das der eigentliche Prophet Ali ist ,da Allah keine Fehler macht ist dies irrglaube.
      Der Prophet sagt auch: “ Wer meine Kameraden beleidigt, beleidigt mich“.
      Außerdem sagen sie zu Aischa, dass sie Unzucht begangen haben soll ,obwohl sie eine geliebte Frau des Propheten war und es im einer Überlieferung erklärt wurde.

      • Jahângir schreibt:

        Was interessiert die Juden eigentlich, was irgendein geistesgestörter Wüstenräuber sich zu ihrem Heimatland ausgedacht hat?

      • Tangsir schreibt:

        Wieso musste den Juden Land versprochen werden, das ihnen schon längst gehört hat. Wer sind die Str… namens Kloh und Alla, das sie auf einmal auftauchen und meinen, Israel würde aufhören den Juden zu gehören, weil der Klo sich Jerusalem als Gebetsrichtung ausgesucht hat. Was hat sich dieser arabischer Kinderschänder überhaupt dabei gedacht? Und selbstverständlich hast du Recht damit, dass nicht Aisha Unzucht betrieben hat, sondern der Klo mit ihr, versteht sich ja von selbst.

        Marg bar eslam!
        Ya Ko*e kasife emam!

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  10. aspāvar schreibt:

    Soeben las ich diese Headline und freute mich zunächst noch (wobei ich die Bezeichnung „rechts“ und das ganze Vokabular des Berichterstatters an sich einfach ignorierte):

    Jüdische Siedler verdrängen Araber

    Schau sie Dir an! Sie wissen wie man mit dem muslim umzugehen hat, denn nachdem sie gelernt haben, dass Nachgeben und Stillhalten Vergasung bedeuten kann, haben sie im Gegensatz zu uns Iranern bereits verstanden, dass es hier ums Überleben geht!

    Doch dann dachte ich Jetzt schlägt’s 13 und die Kühe auf der Weide scheißen Milch und Honig:

    Ein Mitglied der Familie Karein hatte vor der Räumung während eines Prozesses vor dem Jerusalemer Bezirksgericht zugegeben, daß das Haus verkauft worden war. Ein inzwischen verstorbener Sohn soll seinen Vater dazu gezwungen haben, den Kaufvertrag zu unterschrieben. Der Anwalt der Familie, Rashel Naed, erklärte, der Vater sei Analphabet und habe nicht gewußt, was er unterschrieben habe. Unter der arabischen Bevölkerung Ostjerusalems gilt es als Schande, sein Haus an Juden zu verkaufen.

    – Soso, ausgerechnet dieser von den 40 Söhnen von Ali Baba Karein ist plötzlich verstorben! Er hätte doch alles klären können?

    – Verstehe, also einem Juden etwas zu verkaufen ist also eine Schande?? Donnerwetter mit welcher Empathie der „Journalist“ Sebastian Engelbrecht berichten kann. Da hat aber einer dem Opi sehr aufmerksam gelauscht! Und im nächsten Bericht steht dann: Kauf nicht beim Juden!

    Gib es eigentlich schon vom BMI ein Preis für Dhimmitum und falscher Toleranz? Hier ist ein potentieller Preisträger!!!!

    • Zahal schreibt:

      aspāvar schreibt:
      26. November 2010 um 02:15

      Der Lohnschreiber Engelbrecht steht genau wie Richard C. Schneider ziemlich links, von daher seine einseitigen Berichte gegen alles, was er als „rechts“ ansieht. Dazu sind ALLES Siedler, obwohl dieser Stadteil ein Vorort von Jerusalem ist, ich nehme mal an, es handelt sich um diesen Fall:

      http://www.israelheute.com/default.aspx?tabid=179&nid=22310

      Hier die Regeln für einen Nahostberichterstatter:

      http://www.steinhoefel.de/blog/2010/04/so-wird-man-nahostkorrespondent-eine-anleitung.html

      Bisher ist es immer noch bei Todesstrafe verboten, an Juden zu verkaufen.

      http://www.pi-news.net/2009/05/todesurteil-fuer-grundstuecksverkauf-an-juden/

      Und natürlich man muss sich auch fragen, wer diese NGO’s bezahlt, die meisten werden von der EU finanziell unterstützt, so auch Peace Now und B’Tselem und einige andere.

      Vergessen wird, daß dieses „Ostjerusalem“ ja früher das jüdische Viertel war, aus dem Jordanien die Juden vertrieben hat und die Arabisierung erst danach stattgefunden hat.

      Der Begriff ,,arabisches Jerusalem” wurde nicht von den Arabern sondern von Journalisten kreiert, die zwischen den beiden Hälften der Stadt, die während des Krieges von 1948 zwischen Jordanien und Israel geteilt wurde, zu unterscheiden.

      Als Israel 1967 die beiden Teile Jerusalems wiedervereinigte, blieben die Journalisten bei ihrer Benennung, weil dieser Teil 19 Jahre lang unter jordanischer Kontrolle war. Je mehr man vom ,,arabischen Jerusalem” sprach, desto mehr wurde das als historische Realität betrachtet. und es kam der Ölpolitik der westlichen Länder entgegen.

      Zum Beispiel gab es vor der Ankunft der Briten im Jahre 1917 kein Moslemisches Viertel. Es gab zwar Moslems oder Araber, aber kein Stadtteil trug ihren Namen. Die Moslems in der Altstadt waren meistens Neuankömmlinge, Gastarbeiter aus andern Gegenden und so wenige, dass die Türken ihnen kein Viertel anboten. Was man heute Mosle­misches Viertel nennt, wurde damals Gemischtes Viertel genannt, weil es von Juden, Christen und Moslems bewohnt war. Die größte Volksgruppe im Gemischten Viertel waren die Juden. Schon 1812 und 1837 waren dort viele Juden aus Safed einge­troffen nach Epidemien und einem großen Erdbeben in jener galiläischen Stadt.

      Auch gab es 22 Synagogen, zwei theologische Schulen und andere jüdische Institutionen und Geschäftsunternehmen in der Haldija-Straße. Ich könnte noch andere Straßen erwähnen, die eine große jüdische Einwoh­nerschaft hatten, z.B. al-Wad, Bab-al-Hitta u.a.m.

      Nach dem arabischen Aufstand im Jahre 1920 wiesen die Briten alle jüdischen Einwohner des Gemischten Viertels aus und nannten dieses in Moslemisches Viertel um. Die britischen Beamten erzählten den Juden, dass sie nur vorübergehend und zu ihrer eigenen Sicherheit ihre Wohnungen verlassen müssten und bald zurückkehren könnten. Es wurde ihnen jedoch nie gestattet zurückzu­kehren.

      Auch in dem Christlichen Viertel wohnten viele Juden, und sie besaßen die meisten Geschäfte. In einem Bericht aus dem Jahre 1909 lesen wir, dass von 70 größeren Geschäften im Christlichen Viertel nur acht nicht den Juden gehörten (Jerusalem of Yesterday, David Yellin).

      Sowohl im Armenischen als auch dem Christlichen Viertel gab es etliche Synagogen, die alle unter jordanischer Herrschaft vernichtet und zerstört wurden.

      DIE 58 VON DEN ARABERN ZERSTÖRTEN SYNAGOGEN DER ALTSTADT
      Ahawat HaTorah WehaSchalom-Synagoge Karaltische Synagoge

      Ahawat Zion-Synagoge Kollel Grodno-Synagoge

      Aleppo’Synagoge Kotel HaMa-arawi-Synagoge

      Beth Aharon-Synagoge K’taw Torah-Synagoge

      Beth El-Synagoge Kurdische Synagoge

      Beth Hillel-Synagoge Menachem Zion-Synagoge

      Beth Me-ir-Synagoge Michael Rutman-Synagoge

      Biderman-Synagoge Moschaw S’kejnim-HaJaschan Synagoge

      Bikur Cholim-Synagoge Ohel Avraham-Synagoge

      Chabad-Synagoge Nr 1 Ohel Ja-akov-Synagoge

      Chabad-Synagoge Nr 2 Ohel Mosche-Synagoge

      Chajej Olam-Synagoge Or HaChajim-Synagoge

      Chassudej Bratzlaw-Synagoge Or Olam-Synagoge

      Chassldej Zortkow-Synagoge Or Sarua-Synagoge

      Chassldej Wiznutz-Synagoge Persische Synagoge

      Chesed El-Synagoge Porat Josef-Synagoge

      Dubno-Synagoge Rabbi Baruch-Synagoge Edot Haraw-Synagoge Nr. 1 Rabbi Jochanan Ben Sakai- Synagoge

      Edot HarawSynagoge Nr 2 Rabbi Me-ir Ba-al HaNess-Synagoge

      Elijahu Hanawu-Synagoge Rabbi Pi nchasel-Synagoge

      Georgische Synagoge Scha-ar Schamajim-Synagoge

      G’milut Chassadim-Synagoge Schoneh Halachot-Synagoge

      Ha-Ari HaKadosch-Synagoge S’dej Chemed-Synagoge

      Ha-Emza’i-Synagoge Sukkat David-Synagoge

      HaRamban-Synagoge Sukkat Schalom-Synagoge

      Istanbuli-Synagoge Tlteret Jisrael-Synagoge

      Jehuda HeChassid (Hurva)-Synagoge Tonal HaKohanim-Synagoge

      Jehudej Sepharad-Synagoge Warschauer Synagoge

      Jemenitische Synagoge Zion-Synagoge

      Quelle: Haschiwah – Die Rückkehr, Nr. 3, 1995 – 5755, Dr. Hillel Goldberg, Herausgeber, David B. Goldberg, Redakteur, Eine Publikation der Lema’an Zion, Inc.

      Hier gibt es alte Stadtkarten, die diese Lohnschreiber aber nicht interessieren, warum auch Fakten nennen, wenn es diese (möglicherweise bezahlten und gekauften, zu viel Nähe versaut die Objektivität) Schreiberlinge nicht interessiert.

      http://www.digmuenchen.de/contray/html/nahostkonflikt/nahostkonflikt-historie/jerusalem/

      • Zahal schreibt:

        Diese Synagoge ist kürzlich zum dritten Mal eingeweiht worden:

        Jehuda HeChassid (Hurva)-Synagoge Tonal HaKohanim-Synagoge

        http://www.tw24.info/?p=2024

        Und wie immer, die gleiche Leier:

        In der Einweihung der Jerusalemer Hurva Synagoge im März meinten Israels Mos­lems, ein historisches Signal für die Errichtung eines jüdischen Tempels zu sehen. „Rettet Jerusalem vor der jüdischen Gefahr! Rettet die AI-Aksa­Moschee vor der Zerstörung! Rettet euch vor der jüdischen Welteroberung, die mit dem Bau des Dritten Tempels erfüllt wird!`, warnten in den israe­lischen Medien moslemische Politiker und Kleriker vor Israels Absicht, einen jüdischen Tempel an Stelle der AI-Aksa­Moschee zu errichten. Ihrer Ansicht nach treibt der Bau des Dritten Tempels in den dritten Weltkrieg!

        Die Islamische Bewegung in Israel und das fanatische Hamasregime im Gazastrei­fen nutzen jede Möglichkeit, die Gefahr eines Dritten Tempels in die Schlagzeilen zu drängen. Israels Bauprojekte in Jerusa­lem und auch die Synagogeneröffnung, deren Kuppel höher ist als die zwei Moschee-Kuppeln auf dem Tempelberg, erhitzten arabische Gemüter im Land. So wünschte der geistliche Führer der Islamischen Bewegung, Scheich Kamal Khatib, dass die Hurva-Synagoge wieder dem Erdboden gleich gemacht werde. „Die Juden haben kein Recht auf Jeru­salem. Jedes Sandkörnchen in Jerusalem gehört den Moslems!“, wetterte Khatib im israelischen Rundfunk „Ihr, die ihr die Hurva-Synagoge heute in Jerusalem einweiht, werdet diese wieder als Ruine sehen“, rief Hamasführer Muhammad al-Zahar im Gazastreifen. „Ihr habt eure eigenen Propheten ermordet und immer nur mit Geldgeschäften und Zerstörung gehandelt. Euer Schicksal ist die Zerstö­rung! Ihr steht mit dem Teufel im Bunde.“

        http://anavim.org/index.php?3-tempel-fuehrt-zum-3-weltkrieg

        Arabische Politik eben.

  11. Zahal schreibt:

    Übrigens geschieht im Moment genau das, wovon ich oben berichtet habe:

    Behauptung: Jerusalem hat für Juden/Hebräer/Israelis keine Bedeutung.
    Der erste Schritt ist: eine jüdische Verbindung zur Westmauer (oder Klagemauer) zu bestreiten.

    Arabische Studie: Tempelberg ohne jüdische Wurzeln
    Das palästinensische Informationsministerium in Ramallah hat eine „Studie“ veröffentlicht, wonach die Jerusalemer Klagemauer zu Al-Aksa-Moschee gehört. Den Angaben zufolge sei die Klagemauer nicht – wie von den Juden behauptet – ein Teil der Westmauer des einstigen Tempels, den König Salomo errichtete. Vielmehr habe sie keinerlei Bezug zum Judentum. „Die Mauer war niemals ein Teil des so genannten Tempelbergs. Aber die toleranten Muslime haben den Juden erlaubt, davor zu stehen und ihre Zerstörung zu beklagen“, schreibt der Autor der Studie, Al-Mutawakel Taha. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass kein Muslim das Recht habe, auch nur einen Stein dieser Mauer aufzugeben. Die Kritik von israelischer Seite fiel entsprechend heftig aus. Die Studie ignoriere Berge von archäologischen Befunden, die bewiesen, dass der jüdische Tempel an dieser Stelle gestanden habe. Regierungssprecher Mark Regev sagte, wer die jüdische Verbindung zur Klagemauer leugne, leugne die Realität. Es gehe darum, die Verbindung der Juden zu Jerusalem und zu Israel zu bestreiten. Das sei das wahre Ziel der palästinensischen Führung, so der Regierungssprecher.

    http://www.israelheute.com/default.aspx?tabid=179&nid=22319

    • Bran the blessed schreibt:

      Einer der geilsten Witze, die man überhaupt in den Medien zu hören oder zu lesen kriegt, ist immer wieder: „eine arabische Studie“.
      Das ist so ähnlich, als würde man behaupten, dass Bananen in Nicaragua eine Studie erstellt hätten.

      • Zahal schreibt:

        Nachdem die „Geschichtskenntnisse“ der arabischen „Studien“ sich darauf beruhen, Feigen reden zu lassen, Wüsten – Oasen als Weltmetropole darzustellen, und sowieso die gesamte Wissenschaft nur Ihnen zuzugestehen, wie den Kompass, die arabischen Zahlen, Algebra, ja sogar den Mond bereist zu haben, müssen wir uns über nichts mehr wundern – ausser über die „westlichen“ Apologeten und deren Medienvertreter.

        Wie sehr müssen diese Apologeten die westliche Welt und ihre Werte verachten, wie sehr haben sie sich mit Hatschi Alef Omar von Karl May identifiziert haben, wie sehr die Abenteuerlust durchs wilde Kurdistan verinnerlicht. Wie sehr diese in den 68ern so heiss geliebte Tour nach Afghanistan – Kabul mit seinen Drogen – und den dazugehörigen Fäkalien, in denen sie erstickten.

        Wisst ihr eigentlich, wieviele davon elendig verreckt sind?

        • jackdaw schreibt:

          Manche davon gibt es heute noch – Zombies mit roten Augen und grünem Gesicht, die Zunge braun.

  12. aspāvar schreibt:

    Dank Zahaljan für Deine weiteren, wertvollen Infos (v.a. für die Liste der zerstörten Synagogen)! Es bleibt abzuwarten, wann die nächste arabische Pogromnacht hierzulande als Kulturfestival angepriesen wird. Nicht ohne Grund ist man in Israel skeptisch eingestellt gegenüber der deutschen Presse und dem Außenministerium, das von einer Partei mit zuletzt großer antisemitischer Tradition geführt wird.

    Die Story mit der Kuppel und den erhitzten Gemütern ist mal wieder ein Paradebeispiel für das Beleidigt-Sein der islamaner, zugleich erinnert sie mich irgendwie an einen beleidigten Hanswurst, der beim Pimmelvergleich den Kürzeren gezogen hat 🙂

    Na dann, Lekhaïm!

    • Zahal schreibt:

      aspāvar schreibt:
      26. November 2010 um 13:56

      Wir haben die gleichen Feinde, immer daran denken, seit fast 1400 Jahren wird EUER Volk verslavt, die Juden ein wenig länger, aber das hat andere Ursachen, Tatsache ist, es GIBT Israel wieder, es gilt NEVER AGAIN, da können sich die Antisemiten auf den Kopf stellen und mit den Beinen Hurra schreien, besonders hier in Deutschland – weisst du, was man in Israel denkt? Höre die Ratschläge Deutschlands und der EU an , und DANN tu genau das Gegenteil davon – Deutschland ist kein aufrichtiger Freund, zuviele, die noch zu gerne das vollendet haben möchten, was vor 75 Jahren nicht ganz gelang – sie werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen – leider.

      IHR müsst dahin noch kommen, und ich denke, daß dies eine neue, bessere Zukunft geben würde – GEMEINSAM – Marg bar Eslam – dort liegt die Gefahr.

      Bedroud

  13. Zahal schreibt:

    Bei meinen gestrigen Recherchen zu einem neuen Thema bin ich auch über folgenden Link gestolpert:

    Grundsatzpapier zum Jerusalem-Status

    http://www.transatlantic-forum.org/index.php/archives/2010/10712/grundsatzpapier-zum-jerusalem-status/

    na, ja und was Wilders denkt ist auch nicht von der Hand zu weisen, die Rede von Geert Wilders in Tel Aviv.

    http://europenews.dk/de/node/37959

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  19. Zahal schreibt:

    Erscheint demnächst auch in englisch 🙂

  20. Melina schreibt:

    Nochmals wow! Trotz der Gefahr Karoaugen zu bekommen werde ich diesen Blog lesen, das Wochenede ist also verplant 😉

    Wirklich sehr sehr fesselnd geschrieben, Kompliment.

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