Pirouz Pârsi

Pirouze ParsiPirouze Parsi (Ferdowsi) gilt als Erwecker der persischen Sprache und Bewahrer der iranischen Geschichte. In eine Zeit, das durch die Zerstörungswut des Islam gekennzeichnet war, waren vor allem Iraner, ihre Sprache und Kultur das Feindbild der einfallenden türkischen und arabischen Horden. Die damaligen Iraner hatten schon längst die eigene Sprache und das Wissen um das ehemalige Persien, seine Größe und Landesgrenzen verloren.

Iraner dienten den Arabern und Türken der damaligen Zeit als Sklave und Bürger zweiter Klasse, und nur in geheimen Zirkeln wurden persische Sprache, die Lehre Zartosht und Wissen aus den verbotenen antiken Schriften gelehrt. Pirouze Parsis Werk gilt in der Literaturgeschichte als einmaliges Phänomen, denn keiner vor ihm und keiner nach ihm hat es geschafft, mit einem einzigen Werk, eine verloren gegangene Kultur wieder zum Leben zu erwecken.

Sein Werk Shâhnâmeh diente danach vielfach als Vorbild für andere Literaten , wie z.b. Alexander Puschkin, der Begründer der modernen russischen Literatur. Zu Puschkins Zeit nämlich war Französisch Hofsprache und die russische Sprache wurde nur von Bauern und einfachen Menschen gesprochen. Puschkins Bestreben war es dass Russen nicht mehr die Sprache des Feindes sprechen. Genauso wie sein Vorbild Pirouze Parsi, der mit seinem Werk gegen die antiiranische Ideologie des Islams und deren aufgezwungenen arabischen Sprache ankämpfte. Pirouze Parsi ist es zu verdanken dass die persische Mythologie, Geschichte und Dichtkunst der Kulturvernichtung der Türken und Araber trotzte und überlebte. Deshalb auch gilt Pirouze Parsi als verhasste Feindfigur unter islamischen Araber, iranischen Arabparast/Islamlover und Pantürkisten die Parsi einen Faschisten nennen. Dennoch wird von den Allahisten nichts unversucht gelassen, die wahren Umstände seines Lebens und die Intention seines Werkes zu verleugnen und ihn als gläubigen Muslim darzustellen. Um diesem islamischen Aberglauben zu widerlegen, folgen hier die Ausführungen von Dr. Siyavash Awesta zum Leben Ferdowsis die ich in gekürzte Fassung ins Deutsche übersetzt habe:

Vorgeschichte

Der Zartosht Daqiqi hatte schon vor Ferdowsi den Versuch unternommen das Königsbuch zu schreiben und konnte nur 1000 Reime verfassen, bevor er von Moslems ermordet wurde. Wie zuvor auch viele andere patriotische Iraner die bei diesem Versuch, die iranische Kultur, die zoroastrische Religion und Schriften der Avesta wieder zu erwecken, ihr Leben durch die arabischen Mullahs und Taziparast verloren. Auch Daqiqi verlor sein Leben als er über Zartosht und seinem Leben anfing zu schreiben und den Arabern somit als Majus (zoroaster) galt. Pirouze Parsi waren die Gefahr und Drohungen nicht fremd, und so ging er bei seinem Vorhaben vorsichtiger vor. Der Vater von Ferdowsi war ein intimer Kenner der Avesta, und in der Stadt Tus, dem damaligen Rustâye Bâj, in der nähe der heutigen Stadt Mashhad, genoss er hohes Ansehen und veranstaltete mit anderen patriotischen Iranern und Bewohner der Stadt, regelmäßige Treffen um sich einerseits national zu organisieren und andererseits die Avesta und die Lehre Zartoshts am Leben zu erhalten.
Die damaligen Menschen gaben sich aufgrund des islamischen Terrors, arabische Namen in der Öffentlichkeit und waren Kenner des Korans, im privaten Kreise aber lasen sie die Avesta und kultivierten iranische Bräuche. So erreichten sie es am Leben zu bleiben und dieses Wissen an die nächste Generation weiter zu geben, und schufen im geheimen ein nationalistisch-konspiratives Netzwerk um die islamische Besatzung abzuschütteln. So unterrichteten im Baghe Pardis von Ferdowsi (paradiesicher Garten – Bâgh=Wald, Pardis=Paradies) sein Vater und viele Gelehrte die Lehren von Zartosht. Da die Araber den Buchstaben P nicht aussprechen konnten, gab es eine Lautverschiebung zum Buchstaben F, und so wurde aus Pardis Ferdows. So erklärt sich auch der Beiname Ferdowsi. Durch den Tod Daqiqis vorgewarnt, entschloss sich nun dieser eingeweihter Kreis einen prominenten Fürsprecher zu finden, um das Werk des Shanahmes zum Abschluss zu bringen. Nachdem der Vater von Ferdowsi als Majus erkannt und von den Söldnern Allahs ebenfalls ermordert wurde, entschliesst sich Pirouze Parsi zum Sultan Mahmoud von Ghaznavi zu gehen. Dort kann er auf die Unterstützung Ayâs und einer jungen Dame namens Mâhak rechnen, die ebenfalls zum geheimen Netzwerk der nationalistischen Iraner gehören.

Der wahre Name von Ferdowsi

Der Name dieses wahrlich paradiesischen Mannes war in Wahrheit Pirouze Parsi. Die Araber die seinen Namen nicht aussprechen konnten, nannten ihn Birouz, das übersetzt soviel heisst wie derjenige der keine Tage besitzt. Damit konfrontiert bereitet es Pirouz schon im Kindesalter großen Kummer und als er eines Tages unter Tränen davon seinem Vater berichtet, sagt er seinem Kind dass er sich von nun an ausserhalb des eigenen Kreises und gegenüber den Tâzis Mansour nennen soll.

Die Reise nach Xorâsân

Als sich nun Ferdowsi nach dem Mord an seinem Vater entschliesst zum Sultan Mahmoud zu gehen, erhält er von Kay Khosrow, einem Gefährten seines Vaters, einige Manuskripte der Avesta und nimmt noch eigene Manuskripte mit: Erhaltene Königsschriften und die 1000 Verse von Daqiqi. Damit macht er sich nun auf den Weg zum Sultan. Kay Khosrow sagt ihm noch dass Pirouz dem Sultan als Nachfahre Yazdegards empfohlen wurde, damit er mehr Erfolg hat unter den vorhandenen Kandidaten, als Chronist und Hofdichter des Sultans ausgewählt zu werden. Mit diesen Schriften ausgestattet macht sich Pirouze Parsi mit sieben Gefährten auf dem Weg nach Ghazna. Also ostwärts wo sich schon vor ihm und nach ihm, viele von den Arabern und Mullahs verfolgte Iraner geflüchtet waren. Als die Mullahs vom Vorhaben Pirouz erfahren, beschlagnahmen sie sein Besitz, und auch auf dem Weg zum Sultan wird Pirouz von den Schergen der Mullahs mehrfach angegriffen. Dennoch bleibt er und seine Gefährten siegreich bis sie Ghazna erreichen, denn Pirouze Parsi ist nicht nur ein Kenner der persischen Sprache und der Lehren Zartoscht. Er ist darüber hinaus ein Krieger und Kämpfer vom Schlage eines Rostams und scheut es nicht, mutig den Kampf gegen die Söldner Allahs aufzunehmen und daraus siegreich hervorzugehen. Weiss vom Staub der mühseligen und gefährlichen Reise, durstig und müde, kommt Pirouze Parsi in Ghazna an und kaum ruht er und sein Gefolge sich bei einem Glas Wein aus, erfährt auch schon Ayâs von seiner Ankunft. Am Hofe des Sultan wird das Fest von Mehregan (Fest der Liebe und Zuneigung) gefeiert. Dort sind bereits viele Kandidaten versammelt um im Wettbewerb sich und ihre Künste zu präsentieren. Ayâs mahnt zur Eile und drängt Pirouz darauf mit ihm sofort zum Hof aufzubrechen, ohne dass er vorher noch die Gelegenheit hat ein Bad zu nehmen oder den Staub aus seinem Gesicht zu wischen. Heute sei schliesslich der Tag an dem der Sultan endgültig seine Entscheidung treffen werde sagt Ayâs dem überraschten Pirouz. Pirouz entgegnet ihm darauf dass das Fest von Mehregan doch erst in zwei Tagen stattfindet. Ayâs erklärt Pirouz dass auch in Xorâsân die Allahisten immer mehr an Einfluss gewonnen haben und der Berater und Vezir des Sultans, Meyvandi das Fest von Mehregan verdammt hat und an seiner statt es nur noch das „Eyde Ghorbani“ (Fest der Opfer, Märtyer) gibt.

Am Hof des Sultan

Als Pirouz schliesslich mit Ayâs am Hofe erscheint gibt es nur noch einige wenige Finalisten, und die Anwesenen sehen auf einmal eine verstaubte und zerlumpte Gestalt aus der Provinz vor ihnen stehen. Pirouz schafft es mit zwei Versen die anderen in ihren Schranken zu weisen (mixkub kardan). Schliesslich bleiben nur noch vier Finalisten übrig und so einigen sich die vier darauf, jeweils einen Vers vorzutragen um den Sieg zu erringen. Als die drei ersten jedoch ihre Verse vorbringen, nehmen sie sogleich Pirouz Vers voraus so dass ihm praktisch nichts mehr zum zitieren übrig bleibt. Mit einem brillanten Kunstgriff jedoch ergänzt Pirouz den letzten Vers auf eine Art, dass den drei anderen die Spucke weg bleibt, sie sich sein Genie eingestehen müssen und alle anfangen Pirouz zu applaudieren. Daraufhin werfen einige Neider Pirouz vor ein „Ghermeti“ zu sein, was damals ein schwerer Vorwurf war und den Tod bedeutete.

Die Ghermeti

Hajar-ul-AswadDie damaligen Mergheti waren eine persische Guerilla-Truppe die gegen die Araber zu Felde zog, sogar die Kaaba in Medina besetzte und dort eine heilige Reliquie namens „Hajar-ul-Aswad“ entwendete und sie nach Iranzamin brachte. Den Arabern sagten die Mergheti dass sie Allah schicken sollen um den Stein zurückzuholen und demütigten sie so. Erst Jahre später und nach langen Verhandlungen, erhalten die Araber den Stein zurück. Daher wurden damals Menschen Ghermeti oder Zendigh genannt denen man den Tod durch die Allahisten wünschte. Aber auch schon der Vorwurf ein Zartosht zu sein und seine Lehren zu kennen reichte um des Todes zu sein. Ayâs aber der selber Kontakte zu den aufständischen Gruppen unterhält, verteidigt Pirouz vor diesen Anwürfen und schliesslich wird Pirouz dazu auserkoren das Schahname zu schreiben. Nicht zuletzt weil er sich dadurch auszeichnet besonders gut über die Geschichte der persischen Kaiser Bescheid zu wissen, und nicht zuletzt durch die Fürsprache seiner anderen drei Kontrahenten. Denn eins darf hier nicht vergessen werden. Mag diese Aufgabe auch mit Perstige verbunden gewesen sein, so war sie auch eine riskante Arbeit und Verantwortung, das einem das Leben kosten konnte, wie zuletzt auch Daqiqi erfahren musste. Als schliesslich der Sultan am Hof erscheint, sind vier Mullahs und Axund dabei Pirouze Parsi mit dem Vorwurf zu bedrohen ein Ghermeti, ein Ungläubiger und Zartosht zu sein, bis Mâhak, diese wunderschöne Frau die genauso wie Ayâs zum konspirativen Kreis der patriotischen Iraner am Hof des Sultans gehört, Die Ankunft des Sultans verkündet.

Die Faghi gegen Pirouze Parsi

„Sind hier etwa Ghermeti anwesend?“ spricht der Sultan. Die Anwesenden sagen ihm dass Ferdowsi derjenige sein soll der das Shahname schreiben soll. Der Sultan fragt daraufhin, den immer noch in Staub verhüllten Ferdowsi „Wenn du nicht der Gruppe der Shubie gehörst und kein Ghermeti bist, wieso hast du sonst diesen weiten Weg auf dich genommen um hierher zu kommen?“ Daraufhin erwidert Pirouze Parsi, indem er die bereits verfassten Verse Daqiqis vor dem Sultan legt „Nun, ich hatte bereits mit dieser Arbeit angefangen, als ich erfuhr dass ihre Hoheit nach jemanden suchen der dieses Werk vollendet, und da ich mir erhoffe bis ins hohe Alter dadurch ein Auskommen zu sichern, bin ich zu Ihnen geeilt.“ So führt Ferdowsi den Sultan geschickt in die Irre und verschleiert seine Absicht ihn bloß als Schutzherren für sich zu gewinnen. Weiter schmiert Pirouz dem türkischen Sultan Honig ums Maul „Ihr seid der edle und gütiger Herrscher mit dem erhabenen Blick. Trotz meiner Müdigkeit behielt ich diesen Vers im Sinne um es Ihnen vorzutragen. Seit 20 Jahren bereits schreibe ich an diesem Werke bis ich erkannte dass nur Ihr es würdig seid über diesen Schatz zu verfügen“. Die Axund lassen nicht locker und meinen dass Shâbedin den Ferdwosi mit sich gebracht hat gehört der Gruppe der Shobie an und ist ein Ghermeti. Pirouz sagt „Ich Ferdowsi komme aus Xorâsân. Ich kenne Shaabedin, er ist Ihr Diener und Knecht. Er wird sich für Sie opfern. Er hat Tag und Nacht sich bemüht um diese Manuskripte zu Ihnen zu bringen. Ich kenne seine Liebe zu Ihnen und nicht diese Mullahs. Sie sind nur neidisch und wollen ihn schlecht reden.“ Dem Sultan gefällt die Antwort, nimmt Pirouz in seine Arme und küsst ihn. Meyvandi, der Vezir und Taziparast vom Sultan merkt in dem Augenblick dass er nun einen mächtigen Gegner am Hofe bekommen hat und auch Pirouze Parsi entgeht es nicht, dass er gegen viele Feinde anzukämpfen hat. In Mâhak die eine enge Vertraute der Gemahlin des Sultans ist, findet Pirouz eine Verbündete, die darüber hinaus, genauso wie Ayâs auch, Verbindung zu der aufständischen und im geheim agierenden Organisation der Anti-Allahisten „Shobie“ hat. Mâhak sagt „Noch bevor er am Hoffe erschien, hatte Ferdowsi nur gute Worte für Sie und Ihre Liebe und Zuneigung zu Iran zu berichten, Oh Sultan. Nun Ferdowsi mache dem Schah ein Geschenk und zeig ihm deine Gunst.“ Ferdowsi setzt nun an und lobt den Sultan in höchsten Tönen und vergleicht ihn mit dem Gabriel. Der Sultan überwältigt von Ferdowsis Worten kommt zu ihn, umarmt und küsst ihn abermals und flüstert ihm ins Ohr „Bist du denn des Wahnsinn mich mit dem Erzengel Gabriel zu vergleichen? Morgen werden diese Idioten sowohl meinen als auch deinen Todesurteil fällen.“ Ferdowsi antwortet darauf mit einem ermutigenden Vers. Der Sultan sagt dass wenn die besten an seinem Hof versammelten Sänger und Dichter, Ferdowsi für den Geeignetsten für diese Aufgabe (Das Shanname zu verfassen) erachten, er nach getaner Arbeit für jede Verse eine Goldmünze erhalten soll.

Das gefährliche Leben am Hof

Ferdowsi verlässt die Empfangshalle des Sultans, küsst auf dem Weg nach draussen die drei Hofdichter, bedankt sich für ihre Fürsprache, bis Mâhak seine Hand nimmt und ihn in ihrem Gemach mitnimmt. Der Sultan befiehlt dass Ferdowsi jede Woche an den regelmäßig stattfindenden Fest am Hof teilnehmen soll und die jeweils neuste Verse aus seinem Werk vorträgt. Ferdowsi fängt sogleich beim ersten mal die ersten 100 verfasste Verse vorzutragen. Als Ferdowsi fertig ist und sich ein Schluck Wasser genehmigt, applaudiert ihm der Sultan und die restlichen Anwesenden, bis auf die kopftuchtragenden Mullahs die still sitzen bleiben. Der Sultan fragt nun den Axund ob ihm die Verse nicht gefallen habe. Der Scheikh-Axund beginnt in der Tazi-Sprache zu sprechen und sagt dass in den 100 vorgetragenen Versen, Ferdowsi nicht ein einziges mal ein Wort über Allah oder Mohammed verloren hat. „Wie könnten mir da seine Verse gefallen.“ Der Sultan ist sprachlos und sagt zu Ferdowsi dass ohne die Mullahs nichts funkltionieren würde. Seine Soldaten die Tag und Nacht kämpften tun das im Glauben dass sie es für den Islam tun. „Diese Kleriker sind sehr wichtig für uns.“ sagt der Sultan. Ferdowsi sagt dass er doch gar nicht fertig gewesen sein mit seinen Versen als er von den Axunds mit ihren Vorwürfen unterbrochen wurde. Nun setzt er an uns singt ein Vers vor und preist die Eigenschaften des „Propheten“. Der Sultan ist begeistert und schaut zu den Windelkopftuchträgern die immer noch nicht zufrieden sind. Sie sagen „Ferdowsi ist ein Ungläubiger und Majus“. Den Vers den er vorgetragen hat kann genauso ein Hindu oder Buddhist gut finden. Wieso vermeidet er es denn den Namen unseres Propheten Mohammed in den Mund zu nehmen und über den Islam zu reden?“ In diese brenzligen Situation verlässt Pirouz nicht der Mut und er spricht „Wenn der Mullahs an andere Religionen denkt, so sollte er besser der Advokat und Fürsprecher anderer Religionen werden. Möge Ahriman im Feuer brennen. Mein Weg aber ist klar und eindeutig.“ Der Faghi antwortet „Wieso sagt er dass Ahirman im Feuer brennen soll, der ohnehin nur aus Feuer besteht? Wir hingegen sagen dass Ahriman UND seine Gefolgschaft und alle die mit ihm sind im Feuer brennen sollen.“ Ferdowsi antwortet im Bewusstsein dass die letzten 400 Jahre die Iraner und Zartoshti nur Opfer und Tote zu beklagen hatten, und er, nun da er die Chance hat in diese Position zu sein, mit List vorgehen sollte:

„Oh Sultan, egal was ich auch sage, dieser Faghih macht es schlecht und sieht es stets gegen sich selbst gerichtet. Ist es also nicht ein Zeichen dafür dass sein Denken, sein Glauben und sein Geist es sind die schlecht sind? Selbst wenn ich ein Majus (Zartosht und Nicht-Moslem) wäre, nicht seinen Glauben hätte, und selbst du nicht seinen Glauben teilen würdest, ist es doch nicht so dass unter deiner Herrschaft Juden, Majus und Moslems in Frieden leben können? Selbst im Koran steht dass Juden und Majus in Frieden leben dürfen. Da also alle in deinem Reich in Frieden leben dürfen, wieso besteht dieser Scheikh-Axund darauf dass alle Moslems werden sollen?“ (unter Majus fallen die Anhänger Zartoshts, als auch die von Mani, Mithra, Buddha)

Die Faghi und Axund aber nutzten jede Gelegenheit aus um Zwist zwischen Ferdowsi und dem Sultan zu erzeugen. Der Sultan der sich glücklicherweise als Nachfahre der Sassaniden sah blieb aber loyal zu Ferdowsi und abgesehen zu den versprochenen Goldmünzen, schenkte er ihm jedesmal wenn dieser seine Verse vortrug ein Sack mit Goldmünzen. Das Gold gab Ferdowsi stets an Ayâs weiter, der als ein Führer der geheim operierenden Gruppe der Shorie, dies für den Kampf gegen die Tazi und ihre Ideologie einsetzte. Dem gegenüber stehen die Legenden die besagen Ferdowsi hätte sich mit dem Sultan überworfen, weil er seine Arbeit anstatt Gold nur mit Silbermünzen vergolt. Nach den Worten von Dr. Syavash Awesta aber sind das nur Legenden die suggerieren sollen Ferdowsi hätte seine Arbeit nur des Geldes wegen gemacht.

Photo: Green Bird. Poster Design: Erik Brandt / Typografika.

Photo: Green Bird. Poster Design: Erik Brandt / Typografika.

Faghi Meybandi gegen Pirouze Parsi

Die Situation am Hof wird für Ferdowsi immer gefährlicher und immer öfter klagen ihn die Allahisten des Unglauben an. Seine Feinde werden zahlreicher und die Stimme seiner Befürworter immer leiser. Jedes mal wenn er seine Verse vorträgt zetern und wüten die Kopfwindeltuchträger, bis eines Tages einer von ihnen sich wutentbrannt zum Sultan wendet und sagt „Ferdowsi trägt dir nicht alle Verse aus dem Buch vor, den er Shahname nennt. Uns sind seine Verse die er in Xorâsân verfasste bekannt. Dort hat er uns mit Schärfe angegriffen“. Der Sultan fragt „Wer ist uns?“ Die Antwort „wir die Foghahâ, die mit den schwarzen und grünen Turbanen, vom Stamm der Goreish, den Nachfahren von Mohamad Mustafa. Ferdowsi sagt dass wir Milch von Kamelen trinken und Eidechsen essen.“ Der Sultan: „Von diesen Versen habe ich bis jetzt nichts gehört. Tragt sie mir vor“ Zu Ferdowsi gerichtet „Unsere Allahisten kennen deine Verse besser als ich, und nun lies vor Scheikh.“ Faghih:

„Ihn (Ferdowsi) nennt ihr den göttlichen Dichter? Seht her was er geschrieben hat: ze shire shotor xordan o suskmâr, arabrâ be jâyi residast kâr, ke tâje Kiân ro konad ârezu, tofu behâd bar karxe gandom tofu. bedin chehro, in mehrro, in râh o xui, hami tachto tâjadat âyadat ârezu? Seht Ihr? Er mag nicht mal unser Antlitz und stellt uns als Eidechenfresser vor die Milch von Kamelen trinken.“

Der Sultan lacht laut: „Man sagt wir seien die Nachfahren der Sassaniden und dass Yazdegard unser großer Ahne ist. Dass IHR hingegen, als Faghi mit den schwarzen und grünen Turbanen über diese Reden unglücklich seid kann ich verstehen. Ferdowsi, diese Verse sind wohl tatsächlich von dir“ Ferdowsi bejaht voller Stolz:

„Diese Faghih sind bei euch am Hofe verwöhnt worden. So sehr haben sie sich an den Geschmack von Truthähnen, Rehe, Enten und Tauben gewöhnt, dass sie darüber vergessen haben, dass noch heute die Wüstenbewohner und Tazis darauf stolz sind Eidechsen zu essen und die Milch von Kamelen zu trinken. Ich bitte den Sultan darum Sheikh Mohamad Meybandi und die Gruppe der grün- und schwarzfarbigen Turbanträger, auf eine Haj-Reise nach Mekka zu schicken, damit diese dort in der trockenen Wüste von Hejâs sich davon persönlich davon überzeugen können, dass ihre Brüder immer noch darauf Stolz sind diese Speisen zu sich zu nehmen. Darüber hinaus gehört Eidechsenfleisch dort zu den besten Speisen überhaupt.“

Der Sultan spricht zum Scheikh „Auch ich habe gehört dass es dort Brauch ist diese Speisen zu sich zu nehmen. Ferdowsi hat Recht. Ihr seid Ignoranten, so sehr durch das Hofleben verwöhnt, dass ihr ganz vergessen habt dass man dort darauf stolz ist.“ (Selbst heute, im Jahre 2010 gehören diese Speisen bei den Tâzis zu den arabischen Delikatessen.) Ferdowsi macht unbeirrt weiter und endlich hat er die 60.00 Verse zu Ende verfasst und den Tâzis erscheint er nun als größere Gefahr. Mit dem eingenommenen Geld wäre er ein nicht zu unterschätzender Gegner. Sie meinen nun dass Ferdowsi das Vertrauen des Sultan missbraucht hat, den Islam angreift, es beleidigt, und noch schlimmer, ermutigt er die Jugend mit seinen Versen dazu, ihre alte arisch-avestischen Kultur wieder zu entdecken, sich iranische Namen zu geben und die Tâzi-Namen abzulegen. Sie tragen all diese Klagen dem Sultan vor und drängen ihn dazu Ferdowsi zu verurteilen.

Pirouze Parsi wird angeklagt

Die Klageschrift der Tâzi gegen Ferdowsi:

  • Vertrauensmissbrauch des Sultans.
  • Beleidigung des Islam.
  • Kollaboration mit der Shurie und Ghermeti.

Die Verse Ferdowsis sind inzwischen in ganz Iranzamin im Umlauf. Die Tâzi-Mullahs beherrschen kaum die persische Sprache und es ist das erste mal seit dem Einfall des Islams dass ein Buch in persischer Sprache erscheint. Es fördert die Moral und Kampfgeist unter der iranischen Jugend und verstärkt im ganzen Land den Widerstand gegen die Tâzis und ihrer Ideologie. Es entstehen im ganzen Land Gruppierungen die den Tâzis das Leben schwer machen und beeinflussen spätere Protagonisten die im Kampf gegen den Islam, Berühmtheit erlangen:

Alle sind von Pirouze Pârsi beeinflusst und kämpfen auf ihre Art gegen die ahrimanische Tâzi-Ideologie. Dass aber Ferdowsi die 60.000 Goldmünzen erhält, sie an Ayâs weitergibt, damit dieser es im ganzen Land verteilt, damit Waffen kauft, die Jugend ausbildet und das Land aus den Klauen der Tâzis befreit, wollen die Axund und Seyeds auf jeden Fall mit seiner Verurteilung verhindern. Dass Ferdowsi Mazdak und seine Gedanken in seinen Versen erwähnt und sie mit seinen Ideen der Gleichheit konfrontiert, ist den Tâzis ein besonderes Dorn im Auge. Denn plötzlich hinterfragt die Jugend das ganze islamische Kastenwesen die sie aushalten muss. Der Druck der Mohammedanischen Tâzis erreicht schliesslich eine Stufe, wo auch der Sultan nicht mehr länger die Klagen gegen Ferdowsi ignorieren kann. Auch wenn er sich durch Pirouz Parsis Werk ein Platz in der Geschichte erhofft, so bleibt er dennoch ein Oghuz-Türke und orthodoxer Sunnit. Es gibt Fragen die die nur Ferdowsi vor Gericht selber beantworten kann, und somit erlässt er Klage gegen ihn. Der Faghi, Axund und Richter gegen Ferdowsi schickt der Kalif von Baghdâd höchst persönlich. Schliesslich kommt der große Tag der Verhandlung gegen Ferdowsi. Der Sultan wohnt dem ganzen auf seinem Thron bei, und auch für den Obertâzis Meybandi wurde ein kleiner Stuhl neben dem Herrscher hingestellt, damit auch dieser bei der Verhandlung dabei ist. „Großer Ferdowsi, was hast du gegen die vorgebrachten Anschuldigungen zu sagen?“ Pirouze Pârsi benutzt nun seine eigenen Verse aus dem Shahname zu seiner Verteidigung.


Die
Vollendung des Shânâmeh

Ferdowsi verteidigt sich in der Verhandlung so vorzüglich und so eloquent, dass der Sultan daraufhin die Verhandlung für beendet erklärt. Pirouz Parsi sagt der Sultan soll sich damit beeilen das Königsbuch zu Ende zu verfassen, bevor die Allahisten ihn umbringen. Der Sultan möchte nämlich seine Chance nicht entgehen lassen in die Geschichtsbücher einzugehen, und Ferdowsi erinnert ihn an sein Versprechen ihm 60.000 Goldstücke als Lohn zu geben. Sieben mal hat Ferdowsi sein Manuskript durchgelesen und überarbeitet. Ein Exemplar vom Sahname ist bei ihm, der zweite beim Sultan und das dritte Exemplar hat er an Ayâs gegeben, der seine Verse im ganzen Land im Umlauf bringt. Als er das fertige Manuskript dem Sultan überreicht, sagte er dass er nun baden gehen möchte und die Müdigkeit dieser Jahrzehnte langen aus seinem Körper waschen will.

shahname

Thanks to Cyrus Productions

„Wenn ich mit dem baden fertig bin möchte ich die 60.000 Goldmünzen erhalten, damit nach Xorâsân fahren und dort ein Wall bauen.“ Der Damm ist ein Codewort . Es soll der spirituelle und militärische Damm gegen die Tazi-Ideologie und ihre parasitären Kleriker die das Land seit Jahrhunderten aussaugen werden. „Wegen 1000 Goldmünzen war mein Leben schon in Gefahr. Nun werden es 60.000 sein für die man nach meinem Leben trachten wird!“ sagt Ferdowsi der mit sieben Gefährten zum Sultan aufgebrochen ist. Jeztt aber sind 40 Gefährten um ihn versammelt um ihr Leben für Ferdwosi und seine Sicherheit zu geben. Pirouz geht nun ins Hamâm. Nicht nur um sich zu waschen, sondern weil der Ort auch dafür gedacht ist sensible Informationen auszutauschen. Er instruiert dort seine Gefolgschaft das Gold aufzuteilen, es im ganzen Land zu verteilen um damit den Kampf gegen die Tâzis zu finanzieren: Bau von Schulen, Krankenhäuser, Apotheken, spirituelle Bildungsstätte und den Kauf von Waffen. Die Kamele stehen schon bereit um das Gold zu transportieren, als die Faghih, also die Axund und die Allahistischen Kleriker rund um Sheikh Mohamad Meybandi ihren letzten Trumph ausspielen. Sie gehen zum Sultan und schlagen vor Ferdowsi anstatt den Goldmünzen Derhams zu geben. Sollte er die Derhams nach Erhalt nicht in der Stadt an seine Leute verteilen, so ist es bewiesen dass er nicht mit den konspirativen Gruppen arbeitet und der Sultan kann ihm daraufhin die Goldmünzen geben. Ayâs benachrichtigt Ferdowsi über den Plan der Faghi, und so gibt Pirouz anschliessend 20.000 Derhams an ihm, 20.000 an einen anderen patriotischen Iraner im Hamâm, der seinerseits das Geld im Land verteilt, und das restliche Geld übergibt er an seinen Leuten in der Stadt die ein Weinhandel betreiben und ihrerseits das Geld für die iranische Sache verwenden.

Die Flucht

Er selbst flieht aus der Stadt da er nun von den Kräften des Sultans verfolgt wird. Er reist von Stadt zu Stadt und in der Zeit befreien revolutionäre Iraner eine Stadt nach dem anderen. In Tabarestân, in Mâzandarân und in weiteren Teilen des Landes. Er kann nur kurz in den Städten verweilen, wird von den dortigen Bewohner mit Geld und Verpflegung ausgestattet und reist weiter, bis er sich entschliesst bei den Abbasiden in Baghdâd Zuflucht zu suchen. zu der damaligen Zeit gibt es dort noch Iraner und Juden, und es geht dort liberaler zu als in anderen Teilen der islamisch besetzten Welt. Auf dem Weg dahin verfasst er für den Kalifen eine Geschichte in Tazi-Sprache, dem das sichtlich gefällt und Ferdowsi daraufhin bei sich aufnimmt. Von dort aus organisiert Pirouz den Aufstand der Iraner, verbreitet den Schahname und leistet Hilfe für gefangene patriotische Iraner. Da die Abbasiden kein persisch verstehen ist diese Art von Arbeit noch relativ ungefährlich für ihn, bis der Sultan vom Aufenhaltsort Ferdowsis erfährt. Traurig darüber Ferdowsi wegen den Allahisten nicht mehr in seinem Hof zu haben, und bedacht um seinen Ruf in der Geschichtsschreibung, schickt er dem Kalifen eine Nachricht zu, Ferdowsi zu ihm zu schicken. Es entbrannt ein Streit zwischen dem Kalifen und dem Sultan, weil keiner auf Ferdowsi verzichten mag und der Sultan droht damit Baghdad mit seinen Elephanten zu zerstören. Ferdowsi wird die Situation zu brenzlig und er flieht nach Xorâsân. Wenig später erfährt der Sultan davon und befiehlt ihm nun die 60.000 Goldmünzen nach Tus zu schicken.

Pirouze Parsi wird vom Mullah ermordet

Die Mullahs in Tus erfahren ebenfalls davon und bevor das Gold Pirouze Parsi erreichen kann, ermorden sie diesen großen Iraner. Die Fatwa seiner Ermordung wird geschrieben, Ferdowsi wird unter dem Vorwand aus Shahname vorzulesen eingeladen, in sein Essen wird Gift beigemischt und auf diese Art töten sie ganz nach Tâzi-Manier den Vater dieser stolzen Nation. Ferdowsi wähnte sich in Sicherheit da trotz aller Differenzen mit dem Sultan, er nicht damit rechnete dass ihn die Offiziellen Tâzis auf diese Art umbringen würden. Die Nachricht seines Todes ereicht auch dem Kalifen und sein Tod bleibt nicht ungesühnt. Ein Iraner der im Haushalt des Mörders lebt steht eines Nachts auf, legt ein Kissen auf das Gesicht des Tâzi und treibt diesem Eidenchsenfresser ein Dolch ins Herz. Die Goldmünzen erreicht die Schwester von Pirouze Parsi, die damit den versprochenen Damm baut, genauso auch wie den ideologischen Damm gegen die Tazis. Das restliche Geld wird unter den patriotischen Kämpfern verteilt, damit sie den Freiheitskampf gegen die Tâzis weiterführen können. Nach den Lügengeschichten der Mohamedaner soll Pirouz wegen der entgangenen Goldmünzen aus Traurigkeit gestorben sein, und verleugnen dass er Zeit seines Schaffens nie über Geldmangel verfügte, dieses Geld aber nur für die iranische Sache ausgab. Ihm soll die Bestattung auf dem islamischen Friedhof von Tus, von den Axunds untersagt worden sein. Dieser Bozorgvâr wird schliesslich im Bâghe Pardis bestattet.

Ferdowsis Grab

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