Zakariya Râzi gilt u.a. als Pionier im Feld der Kinderheilkunde, Augenheilkunde, Neurochirurgie und Pharmazie. Er zeichnet sich als der Entdecker des Alkohols, Kerosins und viele anderer chemische Stoffe aus, ohne die der Betrieb moderner Industrieanlagen undenkbar wäre. Als Rationalist war er ein Feind von Aberglaube und Religionen, was die Muslime dennoch nicht davon abhält den Perser und Antiislamisten Râzi zum Araber, Türken oder Muslim zu erklären.
Was er zum Thema Koran sagte, sollte keine Zweifel daran lassen was er vom Islam und seinem „Propheten“ hielt:
Sie behaupten, dass das offensichtliche Wunder in Form des Korans jedem zugänglich ist. Sie sagen „Wer auch immer dies verneint, sollte etwas vergleichbares reproduzieren“. Tatsächlich könnten wir tausend ähnliche Erzeugnisse reproduzieren, aus dem Werk von Rhetorikern, eloquenten Sprechern und wackeren Poeten, deren Formulierungen treffender und kürzer sind. Sie können ihre Absichten besser mitteilen und auch ihr Reimprosa hat einen besseren Ryhtmus. Bei Gott, was Sie uns erzählen erstaunt uns sehr! Sie sprechen über ein Buch, das alte Mythen aufzählt und zur selben Zeit voller Widersprüchlichkeiten ist und keine wertvollen Informationen oder Erklärungen beinhaltet. Dann sagen Sie „Produziert etwas vergleichbares?“
Jennifer Michael Hecht, „Doubt: A History: The Great Doubters and Their Legacy of Innovation from Socrates and Jesus to Thomas Jefferson and Emily Dickinson“, pg. 227-230
Râzi formulierte die ärztliche Ethik, nach der Feinde denselben Anspruch auf eine gute ärztliche Behandlung haben und den Verbot den Menschen zu schaden, genauso auch wie der Arzt sich im gleichen Maße dem Gemeinwohl und Wohlergehen des menschlichen Geschlechts verpflichten sollte. Razi warnte darüberhinaus, dass selbst gute Ärzte nicht jede Krankheit heilen könnten, was darauf schliessen lässt, dass der Kranke nicht über das erträgliche Maß hinaus behandelt werden sollte um den Tod hinauszuzögern. Alles Punkte die im fundamentalen Widerspruch zu der Todesideologie des Islams stehen.
Die Ethik die Razi hier skizziert, erinnert an die ethischen Regeln die auch in der Avesta enthalten sind, denn die Avesta ist nicht nur ein Religionsbuch gewesen, sondern auch eine Enzyklopädie des Wissens, in dem Abhandlungen über Hygiene, Medizin, Recht, Geographie, Kunst des Regierens usw. gesammelt wurden. Im sogenannten „Eid des Hippokrates“ finden wir eine ähnliche aber nicht deckungsgleiche Ärzteethik, dessen Urheberschaft allerdings ungeklärt ist, was wiederum den Verdacht aufkommen lässt, dass die Avesta und die Ärtzeethik der alten Perser hierzu als Vorbild genommen, und später im Mittelalter entsprechend der christlichen Ethik angepasst wurde.
Im Eid des Hippokrates verpflichtet sich der Arzt nämlich keine Sterbehilfe oder Abtreibungshilfe zu leisten, obwohl man heute weiss, dass auch in der Antike Abtreibungen nicht generell untersagt waren. Auch bei den Römern, Natur- und Nomadenvölker waren Schwangerschaftsabbrüche nicht generell verboten. Die Ablehnung von Sterbehilfe, selbst wenn der Patient darum bittet, ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Eid des Hippokrates in seiner heutigen Form, unter christlichem Einfluss entstanden ist oder zumindest ergänzt/verändert wurde. Der Passus über die Sterbehilfe widerspricht dem damaligen Zeitgeist, als Sokrates und Platon zur selben Zeit viel progressivere Positionen vertraten. Die alleinige Verfügungsgewalt des christlichen Gottes über das menschliche Leben wie sie von Thomas von Aquin postuliert wurde, führte letztlich im 13. Jahrhundert zur strikten Ablehnung jeglicher Form von Sterbehilfe und ab diesem Zeitpunkt mag der Eid des Hippokrates verändert worden sein.
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