Wie groß der brutale türkische Einfluss in Iran war und ist, ist enorm wichtig um die über 1000 Jahre dauernde Fremdherrschaft der Oghuz-Türken über Iran endlich zu beenden. Ich möchte hier ein besonders prominentes Beispiel eines Kadjaren aufzeigen und erörtern wie sehr Realität und Propaganda auseinandergehen. Es handelt sich um Mohammed Mossadegh den man weitläufig immer noch für einen iranischen Patrioten hält. Unter Iranern wird er genauso als Held verherrlichtwie heute Reza Pahlavi. Daher lohnt sich ein Blick auf die Vita dieses Kadjaren. In den ersten zwei Passagen habe ich Namen und Worte hervorgehoben, die besonders gut illustrieren mit welchen ethnisch-religiösen Titel und Namen sich diese Fremdherrscher über das Volk erhoben, um weiterhin ihr korruptes ethno-religiöses Schreckensregiment aufrechtzuerhalten. Es wird ein langer Text und da ich um die Lesefaulheit meiner Landsleute weiss, werde ich jede Passage mit einer Überschrift versehen.
Uns interessiert aber die historische Figur Mossadeghs und an diese Stelle werde ich aus Wikipedia zitieren: Mohammad Mossadegh war mit Schams-al-Saltaneh (Sonne des Königsreichs), der Tochter von Zia-al-Saltaneh, einer der vielen Töchter von Naser al-Din Schah, und Zain al-Abedin Zahir al Islam (die Tochter des 5. Imam Jomeh von Teheran) verheiratet. Die Ehefrau von Mohammad Mossadegh, Schams-al-Saltaneh, erbte nach dem Tod ihrer Mutter deren Titel Zia-al-Saltaneh (Licht des Königreiches). Mohammad Mossadegh wurde als Sohn des Mirza Hedayatollah Ashtiani Vazir Daftar, eines Finanzverwalters (mostofi), und der Kadjaren-Prinzessin Shahzadeh Najmeh-al-Saltaneh um 1882 geboren. 1888 erbat der Vater von Mirza Mohammad von Naser al-Din Schah, dass sein Sohn Mirza Mohammad im Alter von 9 Jahren zum Mostofi-aval (Erster Finanzverwalter) ernannt würde. Naser al-Din Schah entsprach der Bitte und setzte Mirza Mohammad als Mostofi-aval auf die Gehaltsliste des Hofes. Im Alter von 12 Jahren wurde Mirza Mohammad von Mirza Mahmoud, dem Finanzverwalter von Chorasan eingestellt und mit einem monatlichen Einkommen von 120 Toman aus dem Konto „Kassendifferenzen“ entlohnt. In dieser Zeit erfuhr Mirza Mohammad eine Ausbildung zum Mostofi.
Kindheit und Jugend
Als sein Vater am 29. August 1892 starb, ernannte Naser al-Din Schah den älteren Bruder von Mirza Mohammad Mirza Hossein zum Vazir Daftar (Minister). Dem jüngeren Bruder Mirza Ali verlieh er den Titel Movasegh-al-Saltaneh (der Vertrauenswürde des Königreichs), und Mirza Mohammad erhielt den Titel Mossadegh-al-Saltaneh (Der Gerechte des Königreichs). Mit 13 Jahren bezog Mohammad Mossadegh-al-Saltaneh vier Einkommen: die ererbte Rente des Großvaters Firuz Mirza, des Bruders von Mohammad Schah, einen Ehrensold als Mostofi, das Gehalt als Finanzangestellter von Chorasan und nach dem Tod des Vaters auch dessen Rente.
Drei Jahre nach dem Tod seines Vaters heiratete seine Mutter Najmeh-al-Saltaneh 1895 Mirza Fazl-Allah Vakil-al-Molk, den Privatsekretär von Muzaffar ad-Din Schah. Die Schwester von Najmeh-al-Saltaneh war zu dieser Zeit bereits mit Muzaffar ad-Din Schah verheiratet. Am 21. Dezember 1896 wurde Mohammad Mossadegh-al-Saltaneh auf Anordnung von Muzaffar ad-Din Schah mit 17 Jahren das Amt des Finanzverwalters von Chorasan übertragen.
Unter der Regentschaft von Muzaffar ad-Din Schah erwarb Mohammad Mossadegh-al-Saltaneh ein riesiges Vermögen. Innerhalb von nur zehn Jahren wurde er zu einem der größten Grundbesitzer Irans. In den zu Beginn der Konstitutionellen Revolution Irans veröffentlichten Notizen von Saif-Allah Vahidniya wird eine Liste von 93 Großgrundbesitzern aufgeführt, auf der neben Mohammad Mossadegh-al-Salteneh auch seine Mutter, sein Stiefvater, sein Bruder, seine zwei Schwager, seine Tante und sein Onkel Abdol Hossein Mirza Farmanfarma aufgeführt sind.
Gegnerschaft zum Parlament
Während der von 1905 bis 1911 andauernden Konstitutionellen Revolution Irans, in der die Iraner sich gegen die absolutistische Herrschaft von Muzaffar ad-Din Schah eine Verfassung und ein Parlament erkämpften, trat Mohammad Mossadegh als Gegner der parlamentarischen Bewegung in Erscheinung. Mohammad Mossadegh, der damit gerechnet hatte, den Posten seines älteren Bruder eines Vazir Daftar zu übernehmen, musste erkennen, dass nach der Konstitutionellen Revolution, die früher übliche direkte Weitergabe eines Amtes innerhalb einer Familie nicht mehr möglich war. Ferner hatte das Parlament die bisher üblichen Sonderzahlungen (Rosoum) für von Mostofis erteilte Konzessionen abgeschafft, so dass das Amt seine finanzielle Attraktivität verloren hatte. Mohammad Mossadegh, der ja verwandtschaftlich mit der Kadscharenfamilie verbunden war, organisierte eine Zusammenkunft der Mostofis und unterstützte Mohammad Ali Schah in seinen Bestrebungen, das Parlament zu entmachten und die alte absolutistische Herrschaft wieder herzustellen.
Auftragsmord am gewählten Premierminister
Bei der Ermordung des ersten Premierministers der noch jungen konstitutionellen Monarchie Ali Asghar Khan Atabak am 31. August 1907 wird Mohammad Mossadegh eine zentrale Rolle zugeschrieben. Er soll den Mörder von Atabak, Abbas Agha Tabrizi, auf Anweisung seines Onkels Farmanfarma angeworben und auch bezahlt haben.
Parlamentarische Karriere
Formale Voraussetzung für die Kandidatur war, dass man in dem Wahlkreis, den man vertreten wollte, wohnte, Mitglied der entsprechende Klasse war, kein öffentliches Amt bekleidete und mindestens 30 Jahre alt war. Mossadegh erfüllte 1907 keine dieser Voraussetzungen. Da der Wahltermin bereits verstrichen war, schrieb der Gouverneur von Isfahan an den Parlamentspräsidenten einen Brief, in dem er Mohammad Mossadegh als gewählten Abgeordneten von Isfahan benannte. (Und das ganze ohne irgendwelche Wahlen, da damals noch ein Klassenwahlrecht bestand). Auch Eine Intervention beim Parlament brachte keinen Erfolg und brachte Mossadegh die erste politische Niederlage mit sich.
Universitäre Laufbahn
Auch das Jahr 1908 verlief für Mohammad Mossadegh nicht wirklich erfolgreich. Er hatte sich 1907 in die von Mohammad Ali Foroughi geleitete Teheraner Hochschule für Politische Wissenschaften eingeschrieben, besuchte allerdings keine Lehrveranstaltungen. Mossadegh wollte als angehender Parlamentsabgeordneter nicht mehr als Student gelten. Als er sich 1908 zu den Abschlußprüfungen anmelden wollte, wurde ihm die Teilnahme an den Prüfungen von Foroughi verweigerte. Mit dieser Entscheidung wurde eine lebenslange Feindschaft zwischen Mossadegh und Foroughi begründet.
Entmachtung des Parlaments – Mossadeghs Eintritt in die Diktatur
Am 23. Juni 1908 begann die Beschießung des Parlaments. Den 600 bewaffneten Verteidigern des Parlaments standen 2.000 Kosaken gegenüber. Nach vier Stunden war der ungleiche Kampf beendet. Die Verteidiger des Parlaments mussten aufgeben. Die für den 8. August 1908 geplanten Neuwahlen wurden abgesagt und Mohammed Ali Schah erklärte am 22. November 1908, dass ein Parlament grundsätzlich gegen islamische Gesetze verstoße. An die Stelle des Parlaments trat ein von Mohammed Ali Schah berufener Hoher Rat, der aus 50 von Mohammed Ali Schah persönlich ausgewählten Personen aus den Klassen der Großgrundbesitzer, Kaufleute, Notablen und Kadscharenprinzen bestand. Die einfache Bevölkerung war in diesem Hohen Rat nicht weiter vertreten. Der Hohe Rat arbeitete Gesetzesvorlagen aus, die dann von Mohammed Ali Schah entweder verworfen oder durch seine Unterschrift bestätigt wurden. Nachdem Mohammad Mossadegh mit seinem Versuch, Abgeordneter im gewählten Parlament zu werden, gescheitert war, hatte er jetzt mehr Erfolg. Er gehörte zu den 50 Auserwählten und wurde von Mohammed Ali Schah in den Hohen Rat berufen. Die nun folgende Zeit vom 23. Juni 1908 bis 16. Juli 1909 wird als die kurze Zeit der Diktatur bezeichnet, denn es sollte bis zum Juli 1909 dauern, bis die Kämpfer der konstitutionellen Bewegung aus Tabris, Gilan und Isfahan Teheran wieder befreit und der Diktatur Mohammed Ali Schahs ein Ende gesetzt hatten.
Mossadeghs Flucht nach Paris
Als sich im Frühjahr 1909 abzeichnete, dass Mohammed Ali Schah den blutigen Krieg gegen die konstitutionelle Bewegung verlieren könnte, plante Mohammad Mossadegh seine Flucht nach Paris. Um vom Außenministerium einen Pass zu bekommen, benötigte er die Genehmigung von Mohammed Ali Schah. Im Januar 1909 erhielt er bei Mohammed Ali Schah eine Audienz. Als Vorwand für seine dringende Reise nach Europa gab er an, dass er seinen Halbbruder Abolhassan Seghat al Dowleh persönlich in ein Internat nach Europa begleiten müsse. Mohammad Ali Schah soll zu ihm gesagt habe: „Ich dachte, Du bist ein Philosoph. Fällt Dir keine bessere Ausrede für Deine Flucht ein, jetzt wo die Dinge schlecht stehen. Wenn Du gehen willst, geh!“
Immatrikulation und Promotion a la Kadjar
Mohammad Mossadegh hatte sich nach seiner Ankunft in Paris noch im März 1909 an der École libre des sciences politiques als Gasthörer eingeschrieben. Er gab vor, als Stipendiat des iranischen Finanzministeriums zur Weiterbildung nach Paris gesandt worden zu sein. Eine Immatrikulation als regulärer Student war nicht möglich, da Mohammad Mossadegh kein Abitur besaß und auch keinen Nachweis seiner französischen Sprachkenntnisse erbringen konnte. Hassan Vosough, ein Verwandter Mossadeghs, der nach dem Sturz Mohammad Ali Schahs Finanzminister geworden war, schrieb auf Anfrage Mossadeghs einen Brief an den Direktor der Hochschule, dass Mohammad Mossadegh als Nachweis für eine Weiterbildung zwar keinen regulären Studienabschluss aber einen Nachweis für den erfolgreichen Besuch einzelner Kurse benötige. Dank dieses Briefes konnte Mossadegh trotz seines Gasthörerstatus an den Prüfungen der Hochschule teilnehmen. Nach nur einem Semester und mit den von Mossadegh „erworbenen“ Prüfungsergebnissen der Pariser Ecole Libre Sciences Politique reiste Mohammad Mossadegh nach Neuchatel in die Schweiz, um sich zum Wintersemester 1910 an der Universität von Neuchatel als Student der Rechtswissenschaften einzuschreiben. Die Schweizer Universitätsverwaltung nahmen an, dass die französische Hochschulverwaltung die Studienvoraussetzungen Mossadeghs bereits überprüft hatte und ließ Mossadegh unter Anerkennung der Studienleistungen in Paris zum Studium zu. An der Ecole Libre Sciences Politique meldete sich Mossadegh zunächst krank, und nachdem er die ersten Prüfungen an der Universität Neuchatel „bestanden“ hatte, meldete er sich zum Ende des Studienjahres 1900-1911 ab.
Im Sommersemester 1913 schloss Mohammad Mossadegh sein Studium an der Universität Neuchatel mit der Licence à Droit (Lizenziat in Rechtswissenschaften) ab und begann mit dem Promotionsstudium. Nach der Annahme seines Dissertationsthemas „Das islamische Erbrecht“ durch den Fakultätsrat der Universität Neuchatel reiste Mohammad Mossadegh für drei Monate nach Teheran und beauftragte Ali Asghar Majedi, einen Erbrechtsspezialisten, mit der Abfassung eines Textes über das islamische Erbrecht. Zurück in Neuchatel begann Mossadegh ein 6 Monate dauerndes Referendariat bei der Anwaltskanzlei Jean Roullet. Vormittags arbeitete Mossadegh in der Kanzlei und nachmittags übersetzte er mit der Hilfe eines iranischen Studienkollegen den Text von Ali Asghar Majedi aus dem persischen ins französische. Im Frühjahr 1914 reichte Mossadegh die um ein kurzes Vorwort von Mossadegh ergänzte Übersetzung des Textes von Ali Asghar Majedi unter seinem Namen als Dissertation ein und erhielt am 8. Juli 1914 die Promotionsurkunde.
Rückkehr in den Iran und Aufstieg a la Kadjar
Am 2. August 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, kehrte Mohammad Mossadegh nach Teheran zurück. 1916 wurde er Unterstaatssekretär im Finanzministerium und später stellvertretender Finanzminister. Im Jahre 1919 löste er seinen Onkel Prinz Farmanfarma als Gouverneur der Provinz Fars ab. Das Amt des Gouverneurs von Fars, das er durch Vermittlung des Premierminister Hassan Vosough erhalten hatte, übte er bis 1921 aus. 1922 wurde er Finanzminister und1923 unter Premierminister zum Außenminister ernannt. Mit der am 23. Oktober 1923 erfolgten Ernennung Reza Khans zum Premierminister schied Mossadegh aus dem Kabinett aus. Er bewarb sich um einen Parlamentssitz und wurde als Abgeordneter des Wahlkreises Teheran ins 5. Parlament (Majlis) gewählt.
Türkische Schläger sichern die Wahl Mossadeghs
Zu diesen Wahlen muss gesagt werden dass Mossadegh auf seine Art dafür sorgte dass sie erflogreich werden. Augenzeugenberichten zufolge waren in den Wahlbüros türkische Schläger anwesend, die die Wähler dazu „animierten“ für den richtigen zu wählen. Nachdem das iranische Parlament 1925 Ahmad Schah Kadschar abgesetzt und Reza Khan als neuen Schah eingesetzt hatte, überwarf sich Mossadegh mit Reza Schah – er stimmte 1925 als einer der wenigen gegen seine Ernennung zum Schah – und kandidierte 1928 nicht mehr fürs Parlament. Mohammad Mossadegh zog sich aus der Politik zurück. Er bewarb sich erstmals wieder 1944, Reza Schah war inzwischen zu Gunsten seines Sohnes Mohammad Reza zurückgetreten, um ein Abgeordnetenmandat und errang einen Sitz im 14. iranischen Parlament. Der junge Schah Mohammad Reza Pahlavi bot Mossadegh das Amt des Premierministers an, zog seine Nominierung aber wieder zurück, da Mossadegh die Bedingung stellte, dass er sein Abgeordneten-Mandat wieder erhalten wolle, wenn er als Premierminister entlassen würde, was aus verfassungsrechtlichen Gründen allerdings nicht möglich war.
Verstaatlichung der Ölindustrie
Die Verstaatlichung der Ölindustrie war seit Mitte 1950 das beherrschende politische Thema im iranischen Parlament. Diskutiert wurde die Ergebnisse der Verhandlung mit der AIOC, die Premierminister Abdolhossein Hazhir 1948 vorbereitet hatte, und die 1949 mit einem von Finanzminister Abbasqoli Golshaiyan mit der AIOC ausgehandelten Vereinbarung mit einer 50prozentige Gewinnbeteiligung Irans und einer Überprüfung des Konzessionsabkommens nach 15 Jahren abgeschlossen werden konnte. Premierminister Abdolhossein Hazhir war bereits im November 1949 einem Attentat durch ein Mitglied der Fedajin-e Islam zum Opfer gefallen.
Die vollständige Verstaatlichung der Ölanlagen und die Debatte darüber
In der entscheidenden Debatte am 7. März 1951 sagte Premierminister Haj Ali Razmara im iranischen Parlament:
„Ich möchte hier klarstellen, dass Iran gegenwärtig nicht über die industriellen Möglichkeiten verfügt, das Öl aus der Erde zu holen, und es auf dem Weltmarkt zu verkaufen […] Meine Herrn, Sie können doch mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitarbeitern nicht einmal eine Zementfabrik managen. […] Ich sage das in aller Deutlichkeit, wer das Vermögen und die Ressourcen unseres Landes in Gefahr bringt, begeht Verrat an unserem Volk.“
Mossadegh antwortete Premierminister Razamara mit einer unmittelbaren Morddrohung:
„Ich meine, die Iraner empfinden nur Hass gegenüber dem, was der Premierminister gesagt hat, und halten eine Regierung für illegitim, die sich auf solch eine sklavenhafte Erniedrigung einlässt. Es führt kein Weg an der Verstaatlichung des Öls vorbei.[21] … Ich schwöre bei dem einen Gott, es wird Blut fließen, es wird Blut fließen. Wir werden kämpfen, und wir werden vielleicht getötet werden. Falls Sie ein Mann des Militärs sind, so bin ich mehr Soldat als Sie. Ich werde töten, noch in diesem Parlament werde ich Sie töten.“
Politischer Mord ebnet Weg für Mossadegh
Noch am selben Tag wurde Premierminister Haj Ali Razmara Opfer eines Attentats. Khalil Tahmassebi, ein Mitglied der Fedajin-e Islam, schoss dreimal und verwundete Razmara tödlich. Er wurde noch am Tatort verhaftet. Ayatollah Abol-Ghasem Kashani erklärte den Mörder Razmaras zu einem „Retter des iranischen Volkes“ und forderte seine umgehende Entlassung aus dem Gefängnis.
Hossein Ala war als Nachfolger Razmaras inzwischen Premierminister geworden. Eine Woche nach der Ermordung Razmaras verabschiedete das Parlament am 15. März 1951 das Gesetz zur Verstaatlichung der Ölindustrie. Am 20. März 1951 stimmte der Senat, die zweite Kammer des Iran, dem Gesetz zu, und es trat mit der Unterschrift Mohammad Reza Schahs in Kraft. Ein Parlamentsausschuss sollte die Ausführungsbestimmungen zur Umsetzung des Verstaatlichungsgesetzes ausarbeiten. Mossadegh entwarf als Mitglied dieses Ausschusses einen 9-Punkte-Plan, und legte ihn dem Parlament vor, ohne vorher Premierminister Ala zu konsultieren, was diesen wiederum so erboste, dass er bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt seinen Rücktritt einreichte. Nun war die Stunde Mossadeghs gekommen. Am 29. April 1951 schlug Mohammad Reza Schah Mossadegh dem Parlament als Premierminister vor. Neun Tage später, am 8. Mai 1951, wurde er vom Parlament mit 99 zu 3 Stimmen zum Premierminister gewählt. Der Mörder Razmaras, der mit seinen tödlichen Schüssen Mossadegh die Amtsübernahme erst ermöglicht hatte, wurde im November 1952 aufgrund einer von Ayatollah Kashani verfassten Resolution mit Unterstützung der Abgeordneten der Nationalen Front (Die Partei Mossadeghs) vom iranischen Parlament begnadigt und nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis von Premierminister Mossadegh in seinem Amtssitz empfangen.
Konflikt mit Großbritannien
Bei der Verstaatlichung der Ölindustrie ging es um die Eigentumsverhältnisse der im mehrheitlich britischen Besitz befindlichen Anglo-Iranian Oil Company (AIOC). Die Diskussion um die Revision des Gewinnverteilungsschlüssels wurde dadurch ausgelöst, dass us-amerikanische Ölgesellschaften ihren Partnern in Saudi-Arabien eine Gewinnbeteiligung von 50% an den Öleinnahmen zugestanden hatten, wohingegen Iran nur zwischen 20-25% erhielt. Die Briten waren inzwischen grundsätzlich bereit, die Verstaatlichung anzuerkennen und Iran eine 50% Mitbeteiligung am Gewinn zuzugestehen. Man konnte sich letztlich aber nicht darüber einig werden, welche Entschädigungszahlungen für die Verstaatlichung von der neu gegründeten National Iranian Oil Company den Briten zu zahlen wären. Mossadegh wollte nur den Wert der Industrieanlagen ersetzen, während die Briten auch eine Entschädigung für den von 1933 bis 1993 laufenden, und nun faktisch ungültig gewordenen Konzessionsvertrag wollten, was Mossadegh wiederum entschieden ablehnte.
Entscheidung des Gerichtshofs in Den Haag
Am 5. Juli 1951 empfahl der Internationale Gerichtshof in Den Haag, an den sich die Briten gewandt hatten, der Iran solle die Ölgesellschaft während der laufenden Verhandlungen ungestört weiterarbeiten lassen. Der Iran hatte sich geweigert, an dem Verfahren teilzunehmen. Mossadegh argumentierte, dass der Gerichtshof nur die Befugnis hätte, zwischenstaatliche Rechtsstreitigkeiten zu bearbeiten. Das Konzessionsabkommen von 1933, das bei Vertragsstreitigkeiten die Anrufung eines internationalen Schiedsgerichts vorsah, war jedoch ein Vertrag zwischen dem Iran und einem privaten Unternehmen, was nach iranischer (wohl eher türkisch-kadjarischer) Auslegung des Konzessionsabkommens bedeutete, dass der Gerichtshof nicht zuständig sein könne. Der Vertreter des Iran in Den Haag verwarf die Empfehlung des Gerichtshofes als „null und nichtig“ und bezeichnete sie als eine „Einmischung in innere Angelegenheiten“.
Die britische Reaktion
Großbritannien reagierte mit der Ankündigung, fortan keine Ölexporte aus Iran mehr zuzulassen und errichtete mit Kriegsschiffen eine Seeblockade im Persischen Golf. Die dadurch entfallenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft, auch verursacht durch das Fehlen einer ausreichenden Anzahl einheimischer Techniker zum Betrieb der Anlagen, verursachten eine wirtschaftliche Krise in Iran.
Mossadegh tritt zurück
Angesichts der wirtschaftlichen wie auch zunehmend politischen Krise beschloss Mossadegh im Juli 1952, vom Schah weitere Notstandsrechte einzufordern. Insbesondere seine Forderung, auch das Kriegsministerium zu übernehmen, stieß beim Schah auf entschiedenen Widerstand; der Schah verweigerte sich, und Mossadegh reichte am nächsten Tag seinen Rücktritt ein.
Rückkehr Mossadeghs
Durch die Winkelzüge seiner Juristen (er selbst verfügte nicht über das Wissen) hatte Mossadegh tatsächlich einen kleinen Sieg errungen, denn das Gericht in Den Haag sah sich nicht mehr als zuständig ein. Dies verkauften die Kadjarnetzwerke als großen Sieg und stellten Mossadegh als Held dar, dem alleine die Verstaatlichung des Ölgeschäfts zu verdanken sei. Auch das Parlament schien zunächst beeindruckt und beschloss seine Wiedereinsetzung als Premierminister. Der Kleriker Kashani gehört fortan zu den engsten Verbündeten Mossadeghs, als auch die von der Sowjetunion beeinflussten Kommunisten. Die katastrophale Wirtschaftslage durch den Boykott, die Hälfte der Staatseinnahmen des Iran stammte aus Erdölverkäufen und fehlten nun im Staatshaushalt, führte im Oktober 1952 zu den ersten Unruhen im Iran und zu einer wachsenden Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Die nahezu uneingeschränkte Unterstützung, die Mossadegh noch im Sommer 1952 im Parlament genossen hatte, begann im Herbst 1952 zu bröckeln. Mozaffar Baqai, der Führer der Arbeiterpartei und Mitbegründer der Nationalen Front, war einer der ersten, der Mossadegh die Gefolgschaft verweigerte. Mossadegh hatte am 21. Oktober 1952 ein Gesetz im Parlament durchgesetzt, dass jeden Streik verbot, und es der Polizei erlaubte, Personen, die Streiks organisierten zu verhaften. Dabei sollte jeder Verhaftete unmittelbar als schuldig gelten, solange er nicht das Gegenteil beweisen konnte. Dieses Gesetz war für Baqai unannehmbar. Am 6. Januar 1953 beantragte Mossadegh beim Parlament eine Verlängerung seiner Vollmacht, weiter per Dekret regieren zu können. In den Straßen von Teheran kommt es daraufhin zu Straßenschlachten. Mossadegh und Kashani einigen sich auf eine Verlängerung von Mossadeghs Vollmacht, und forderten die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Das von Mossadegh gewünschte Gesetz wurde im Parlament zwar verabschiedet, doch die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern und Gegner Mossadeghs gingen weiter.
Nach dem am 2. August 1953 Mossadegh die Kontrolle über die königlichen Paläste übernommen hatte, wurde dem Schah nicht mehr gestattet, ohne vorherige Erlaubnis des Ministerpräsidenten Besucher zu empfangen.
Auflösung des Parlaments
Ein am 3. August 1953 abgehaltenes Referendum zur Auflösung des Parlaments brachte Mossadegh eine Mehrheit. In Teheran stimmten 155.544 Wähler für und 115 gegen die Auflösung des Parlaments. Das Referendum wurde nicht nur von Mossadeghs Gegnern, sondern auch von mit ihm befreundeten Politikern kritisiert. So waren die Vorschriften für eine geheime Abstimmung dadurch nicht eingehalten worden, dass die „ja“-Stimmen in einem anderen Wahllokal abgegeben werden mussten als die „nein“-Stimmen. Dadurch wurde für jedermann offensichtlich, wer mit „nein“ abstimmen wollte. Vor den Wahllokalen für „nein“-Stimmen hatten sich zudem Mossadegh-Anhänger versammelt, die die Wähler, die gegen die Auflösung des Parlaments stimmen wollten, bedrohten. Die selbe undemokratische Vorgehensweise mit Hilfe von türkischen Schlägern, wie er auch bereits zu seinem Wahl als Abgeordneten verwendet hat, sollten also auch hier den Ausgang dieses Referendums sichern. Auch die anschliessende vorbereitete „Wahl“ sollten ihm ermöglichen, weiter totalitär zu regieren und den Kadjaren wieder an die Macht verhelfen. Nach Ansicht der Kadjaren nämlich, besassen die Pahlavi kein königlich-türkisches Blut und betrachteten die Pahlavis als Usurpatoren.
Fazit
Wie Mossadeghs Biographie aufzeigt, handelte es sich bei ihm um jemanden der sein Reichtum, seine politischen als auch akademischen Titel, nur seiner Stellung als Kadjar zu verdanken hat. Die Mittel die Mossadegh einsetzte waren Mord, Korruption, türkische Vetternherrschaft und nicht zuletzt Täuschung/Lüge. Die Veränderungen in Iran zogen die Aufmerksamkeit der US-Regierung auf sich. Die Vereinigten Staaten sahen durch die Gefahr einer Einflussnahme der Sowjetunion über die Tudeh-Partei und die potentielle Wiedereinführung einer Kadjarischen Despotie, ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen gefährdet und leiteten daraufhin das Projekt Ajax ein.
Sich säkular, gebildet, promoviert und demokratisch oder demokratisch-legitimiert zu geben, ist wie wir sehen können noch lange keine Garantie dafür dass dies auch stimmt. Daher kann ich nur an meine Landsleute appellieren aus ihrer Geschichte zu lernen und dem türkischen Einfluss, Mentalität und Unkultur ein für allemal und endgültig das Nein entgegen zu schleudern. Ein Reza Pahlavi kann höchstens eine politische Figur sein und nicht mehr. Zwar behauptet auch er nichts weiter als eine politische Figur zu sein und auch in einem zukünftigen Iran diese Rolle spielen zu wollen. Seine anderen Auslassungen über „Dual identity“ und den islamischen Klerikern aber, als auch seine politisch motivierte Vermählung mit einer Kadjaren-Prinzessin, zeigen dass es ihm hauptsächlich um die Throne und um die Legitimation als Monarch geht. Als politische Figur sollte Reza Pahlavi hingegen anerkannt werden und als solches darf er sich der freien Wahl der Bürger in Iran stellen. Ich persönlich werde aber alles dran setzen dass dieser Mensch und seine türkische Sippschaft nie wieder den Pfauentrhon besteigen werden. Ansonsten habe ich nichts dagegen dass ein wahrer Iraner der sich um seine Heimat verdient hat, den vakanten Thron übernimmt und damit das iranische Volk repräsentiert. Aber solange das iranische Volk noch kein türkisches ist, sollten Iraner sich auch keine türkische Dynastie in Iran wünschen. Am Ende wollen wir uns aber wieder Mossadegh widmen der nach seiner kurzzeitigen Haftentlassung vom Schah die Auflage erhielt sich nicht mehr in die Politik einzumischen. Seine Antwort darauf:
Ich wäre ganz schön verrückt, mich um ein Volk zu kümmern, das mich in der Not im Stich gelassen hat!
Und nun huldigt weiter diesem Urkundenfäschler, Dieb am iranischen Volksvermögen, korrupten Antidemokraten und Mörder an politische Kontrahenten.